Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

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zu fteden pflegte. Der Frembe ftand da mit {euchtenben Augen und fpielte, 
daß ein Bravo über das andere erfholl. Alle Welt war entzückt. Endlich 
ging der Geiger in die prächtige Melodie des Liedes: „Sott erhalte Franz, 
den Kaijer!“ über. Alle Hüte und Miten flogen von den Köpfen; denn 
die Öfterreicher Liebten ihren edlen Kaijer Franz von ganzem Herzen, und 
er verdiente e& auch; allgemach wurde der Volksjubel jo groß, daß pLÖBLich 
alle Leute das Lied fangen. Der Geiger fpielte in der größten De- 
geifterung, bi8 das Lied zu Ende war; dann legte er rajd) bie Geige in 
bes glücklihen Invaliden Schoß, und ehe der alte Mann ein Wort des 
Dankes fagen fonnte, war er fort. 
„Wer war da8?“ rief das Volk. — Da trat ein Herr vor und jagte: 
„Sch fenne ihn fehr wohl, e& war der auZgezeichnete Geiger Alexander 
Boucher, der hier feine Kunft im Dienfte der Barmherzigkeit übte. Laßt 
ung aber auch fein edles Beifpiel nicht vergeffen!“ Der Herr hielt jeinen 
Hut hin, und aufs neue flogen die Geldftücke hinein. Alles gab, und als 
dann der Herr abermals das Geld in des Jnvaliden Cad geldjittet hatte, 
rief er: „Boucher lebe hoch!“ — „Hoch! Hoch! hoch!“ rief das Bol. 
Und der Invalide faltete feine Hinde und betete: „Herr, belohne bu'8 
ihm reidjfif! — Und ih glaube, e& gab an diejem Abend zwei Gliid- 
fidje mefr im Wien. Der eine war der Invalide, der nun weithin jeiner 
Not enthoben war, und der andere Boucher, dem fein Herz ein Beugnis 
gab, um Dag man ihn beneiden möchte. 
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