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Burg mit hohen Mauern und Türmen. Weil der Platz mit hohen,
schönen Buchen bestanden war, nannte er die Burg Buku oder
Bukowitz. Später aber erhielt der Ort den Namen Luba. AIs
König Kruto alt geworden war, suchte er sich die schönste Jung¬
frau im Lande aus und zwang sie, sein Weib zu werden. Diese
aber war dem Sohne des vertriebenen Königs Qottschalk, dem
Prinzen Heinrich, heimlich verlobt und wollte nicht von ihm lassen.
Bei einem Gastmahle wurde Kruto von Heinrichs Knechten über¬
fallen und ermordet. Nun konnten die Verlobten sich vermählen
und nahmen das Fürstentum und die Festen ein. Nur die Luba-
stadt widerstand in alter Treue zu ihrem Herrn und mußte zer¬
stört werden. Doch ließ Heinrich die Fischer wohnen und legte
eine schöne Burg in der Nähe der Smariau an. Die nannte er
seiner Gemahlin zu Ehren Lübize, d. h. Liebchen. Da nun die
Stätte sehr besucht wurde und ihm wohlgefiel, so machte er sie
zu seiner Hauptstadt und hieß sie Lübeck, d. h. seine Krone.
Daher sang man noch spät in alten Liedern:
Lubeke aller Steden schone
Von riken Eren dragestu de Krone.
42. Em Gang nack Israelsciork. von MUKetm izotaorn.
Lübeckisches Lesebuch. 2. Stufe. 10. Ausl. Lübeck 1908. S. 143.
Vlluf! zur Blütenpracht nach Jsraelsdorf!" las Martha, die schon einige
Jahre zur Schule ging, ans der ans dem Tische liegenden Zeitung
vor. „Ach," wandte sie sich an ihren Vater, der gerade die Blumen im
Zimmer begoß, „laß uns doch einmal wieder nach Jsraelsdorf gehen; wir
sind so lange nicht dort gewesen!" Der Vater lachte. „Hat es nicht
Zeit bis zum Waldfest? Dann gibt's ja soviel dort zu sehen." „Ich
möchte gern wieder im Walde sein," sagte Martha. „Mariechen Schütt
ist am Sonntag mit ihren Eltern dort gewesen, und sie haben Mösch
gesucht; drei große Kränze hat sie binden können." „Meinetwegen," meinte
der Vater, „wenn Mutter auch will und es Sonntag schönes Wetter ist
und Hans so weit gehen kann." „O, ich kann fix lanfen," warf Hans
ein, der mit Schemeln und Schachteln Eisenbahn spielte.
Es ging alles nach Wunsch. Am Sonntag nachmittag wanderte die
ganze Familie unter den Bäumen der prächtigen Allee vor dem Burgtore
dem Ziele zu. Die Geschwister gingen vorauf. Martha trug in einer
Blechdose das Butterbrot, das im Walde verzehrt werden sollte. Sie
kamen am Burgfelde vorbei. „Sieh," rief Hans und zeigte ans eine An¬