Aus dem jö. und 17. Jahrhundert.
Hans Sacfys.
1494—1576.
St. Peter mit der Geiß.
Übertragen von Gustav Legerlotz.
Aus guten Stunden. Von G. L. Salzwedel 1886.
noch auf Erden Christus ging,
-4✓ au dem St. Peter getreulich hing,
Da schlendern sie einst zum Dörflein 'naus.
Beim Scheidweg bricht St. Peter aus:
5 „O Herre Gott und Meister mein,
Mich wundert schier der Güte dein,
Daß du der allmächtige Herrgott bist
Und läßt es doch zu aller Frist
Und allwärts gehn, wie's eben geht.
10 Sagt schon Habakuk, der Prophet:
Gewalt und Frevel geht für Recht.
Der Schelm bevorteilt schlimm und schlecht
Mit Schalkheit den Gerechten und Frommen.
Auch kann kein Recht zum Ziel mehr kommen.
' 15 Die Lehren gehn durchsammen her,
Inst als wie die Fisch' im Meer,
Wo einer stets den andern verschlingt.
Der Böse stets den Guten bezwingt.
Des steht es übel an allen Enden,
20 In oberen wie in niederen Ständen.
Das siehst du an und schweigst dazu,
Als ob dich die Sach' nit kümmern tu,
Und tät dich eben glatt nichts scheren.
Könntest doch allem Übel wehren,
25 Strafftest du nur die Zügel fein.
Sollt' ich ein Jahr nur Herrgott sein
Und haben solche Gewalt wie du,
Ich wollt' ganz anders schaun dazu,
Führen baß das Regiment
30 Auf Erden über alle Ständ',
Wollte steuern mit meiner Hand
Raub und Wucher, Krieg und Brand,
Wollt' Hergerichten ein reuig Leben."
Der Herr sprach: „Petre, so sag' mir eben,