Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

7. Und so auch ruht' im Grabe 
Sein unverstört Gebein, 
Als ob geschirmt es habe 
Ein Engel vorm Entweihn. 
8. Es sind der Jahre zehen 
Voll Druck und Tyrannei, 
Voll ungestümer Wehen, 
Gegangen dran vorbei. 
9. Sie haben nicht die Linden 
Gebrochen, die noch wehn. 
Und nicht gemacht erblinden 
Die Schrift, die noch zu sehn. 
10. Wohl hat, als dumpfer Broden: 
Der Knechtschaft uns umgab. 
Ein leiser Freiheitsodem 
Geweht von diesem Grab. 
11. Wohl ist, als hier den Flügel 
Die Freiheit wieder schwang, 
O Klopstock, deinem Hügel 
Enttönt ein Freudenklang. 
12. Und wenn ein sinn'ger Waller 
Umher die Gräber jetzt 
Beschaut, tret' er nach aller 
Beschaun an dies zuletzt. 
13. Wenn dort ein trübes Stöhnen 
Den Busen hat geschwellt. 
So ist als zum Versöhnen 
Dies Grab hieher gestellt. 
14. Die Tränen der Vertriebnen, 
Des Feldherrn dumpfe Gruft 
Verschwinden vorm beschriebnen 
Stein unterm Lindenduft, 
15. Wo wie in goldnen Streifen 
Das Wort des Sängers steht: 
„Saat, von Gott gesät, 
Dem Tag der Garben zu reifen." 
3. Hus der Jugendzeit. 
1. Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit 
Klingt ein Lied mir immerdar. 
O, wie liegt so weit, o, wie liegt so weit, 
Was mein einst war! 
2. Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang, 
Die den Herbst und Frühling bringt. 
Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang 
Das jetzt noch klingt? 
3. „Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahn: 
Waren Kisten und Kasten schwer; 
Als ich wiederkam, als ich wiederkam, 
War alles leer." 
4. O du Kindermund, o du Kindermund, 
Unbewußter Weisheit froh, 
Vogelsprachekund, vogelsprachekund. 
Wie Salomo!
	        
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