Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

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Mailand 313), derselbe Kaiser, der als Alleinherrscher* 
durch eine umfassende Neuordnung des zerrütteten Reiches 
dessen gefährdeten Bestand aufs neue sicherte (Einteilung 
des Reichs in 4 Präfekturen, 13 Diözesen, 116 Provinzen, 
streng gegliedertes Beamtentum, orientalisches Hosceremoniell: 
Konstantinopel Hauptstadt). Als dann der Ausbruch eines 
Lehrstreites die Kirche mit einer gefährlichen inneren Spal- 
tung bedrohte, berief er 325 das erste ökumenische Konzil 325 
nach Nicäa. Hier wurde die Lehre des alexandrinischen 
Presbyters Artus, der Arianismus, als ketzerische Lehre 
im ganzen Reich geächtet, diejenige des Diakonen Atha- 
nasius (über die Dreieinigkeit Gottes) als das allein recht- 
gläubige (katholische) Bekenntnis anerkannt. Konstantin 
selbst ließ sich erst kurz vor seinem Tode taufen 337. 
3. Als gegen Ende des 4. Jahrhunderts jene kirchliche 
Streitfrage endlich zu Gunsten der rechtgläubigen Staats- 
kirche entschieden war, hatte der mächtigste deutsche Stamm, 
die Goten, das Christentum und zwar in arianischer Form 
schon längst angenommen. Arianischer Bischof der West- 
goten war um 350 Ulfila, der indessen mit seiner erfolg- 
reichen Predigt den Zorn des heidnischen Fürsten Athana- 
rich erregte. Vor diesem mußte er mit seinen Anhängern 
über die Donau flüchten; hier gewährte ihnen der Kaiser 
Unterkunft in den Berglandschaften Mösiens. Ulfila über¬ 
setzte seinem Volke auch einen großen Teil der heiligen 
Schrift (Codex argenteus in Upsala) und schuf ihm da- 
durch die Anfänge einer Litteratnr und somit auch eine 
höhere Bildung. Von den Goten hat sich dann während 
der Völkerwanderung das Christentum unter den Ostgermanen 
schnell weiter verbreitet. 
* Schlacht an der Mulvischen Brücke 312 im Kampfe um 
die Alleinherrschaft, Legende vom Kreuzeszeichen. Konstantins Mutter 
Helena und ihre Pilgerfahrt nach Palästina. 
Schmidt-Enderlein, Erzählungen. I. 9
	        
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