Full text: Haus und Welt II (Bd. 7, [Schülerbd.])

4. Sieh, schon schwenken sie um die Halde, 
wo das letzte der Häuschen lacht. 
Schon verschwinden die ersten im Walde, 
und das Mütterchen ist erwacht. 
Versunken in tiefes Sinnen, 
wird ihr das Herz so schwer, 
und ihre Tränen rinnen: 
»So einer war auch Er!" 
\<)7. Gin Volk, ein Herz, ein Vaterland. 
Don Albert Träger. 
1. Gb wir in Hot und Lchmach versunken, 
in blutigem Hader uns entzweit, 
uns blieb ein lichter Gottesfunken, 
der Traum der deutschen Herrlichkeit,- 
und hausten sich die Leidenstage, 
daß schon der Treusten Hoffnung schwand, 
fort klang's wie eine heil'ge Lage: 
Ein Volk, ein herz, ein Vaterland! 
2. Das klang durch unsre schönsten Lieder, 
das traf die deutsche Brust mit Macht, 
von Ltrom und Bergen hallt' es wider, 
an unsern Marken hielt es Macht,- 
und als des Rumpfes wilde Flammen 
entlohten von verruchter Hand, 
da standen endlich wir zusammen, 
ein Volk, ein herz, ein Vaterland! 
3. Und herrlich ist das Merk gelungen, 
der Feind geworfen in den Ltaub, 
mit unserm Blut ihm abgerungen 
der nie verjährte schnöde Uaub- 
des Lieges volle Kränze schlingen 
um uns ein unzerreißbar Band, 
nun soll's in Ewigkeit erklingen: 
Lin Volk, ein herz, ein Vaterland!
	        
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