13. Die Nebelmäntel schleiften
Langhin am Bergessaum,
Die Wolkenschuhe streiften
Der Wälder Wipfel kaum.
14. Und wo zur letzten Strecke
Sich das Gebirg verzweigt,
Als Hüter an der Ecke
Die Zollernburg aufsteigt,
15. Da schien der Zug zu halten.
Im letzten Mondenschein
Zerflossen die Gestalten
Zum grauen Wolkenreihn.
16. Mir war's, die Fürsten legen
Am Berg die Kronen hin,
Mir schien's, die Geister flögen
Wie segnend rings um ihn.
17. Und wie ich stand und lauschte:
Kühl streifte mir's das Haar,
Ein Morgenwehen rauschte,
Aufstieg das junge Jahr.
18. Und allgemach im vollern,
Im klaren Tageslicht
Erhob der Hohenzvlleru
Erwachend sein Gesicht.
19. Den Kaiserpurpur legte
Das Morgenrot ihm au,
Zu krönen ihn, bewegte
Die Sonne sich heran.
20. Und bis hinab zum Staufen
Mit Hellem Rosenschein
Begann's zu überlaufen
Der Berge grau Gestein.
21. Ein Adler tät sich wiegen,
Die Schwingen ausgespannt,
Mit stolzen Wendefliigen
Hoch ob dem deutschen Land.
22. Und rings im Land erklangen
Die Glocken all zugleich,
Den Segen zu empfangen
Fürs Deutsche Kaiserreich.
3. Die RoNe von Gravelotte.
1. Heiß war der Tag und blutig die Schlacht;
Kühl wird der Abend und ruhig die Nacht.
2. Droben Vom Waldsaum nieder ins Tal
Dreimal schmettert Trompetensignal;
3. Ladet so laut und schmettert so hell,
Ruft die Dragoner zurück zum Appell.
4. Truppweis, in Rotten zu dreien und zwei'n
Stellen die tapferen Reiter sich ein.
5. Aber nicht alle kehren zurück,
Mancher liegt da mit gebrochenem Blick,
6. Kan: zur Neveille frisch noch und rot,
Liegt beim Appell bleich, blutig und tot.
7. Ledige Rosse, den Sattel leer,
Irren verwaist auf der Walstatt umher.
Porger-Wolff, Lesebuch für Kiiaben-Mittelschulcn. V. Braunschw.-Haiiuover. 11