der Zeit der Minnesänger. 
(Ums Jahr 1200.) 
Walter von der Vogelweide. 
(Zwischen 1170—1228.) 
Gedichte. Übersetzt von Karl Simrock. 7. Aufl. Leipzig 1883. 
1. Morgengebet. 
iYY/dt Segen laß mich heut erstehn, 
«VI Herr Gott, in deinem Schutze gehn 
Und reiten, wohinaus mein Weg sich kehre; 
Herr Christ, an mir gib an den Tag, 
Was deiner Güte Kraft vermag, 
Und steh mir bei zu deiner Mutter Ehre! 
Wie ihr der Engel half, der gute, 
Und dir, der in der Krippe ruhte. 
Jung als Mensch, als Gott so alt. 
Demütig vor dem Esel und deut Rinde; 
Und doch mit himmlisch treuem Sorgen 
Hielt dich Gabriel geborgen 
Vor Gefahren mannigfalt: 
So schütz' auch mich, daß man nicht falsch mich finde. 
Noch gegen deine Liebe kalt. 
2. veutscblancts Ebre. 
1. Lande hab' ich viel gesehn. 
Nach den besten späht' ich allerwärts: 
Übel möge mir geschehen, 
Wenn sich je bereden ließ mein Herz, 
Porger-Wolff, Lesebuch für Knaben-Mittelschuleu. V. 
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