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3. Innsbruck.
1. Innsbruck, ich muß dich lassen,
Ich fahr' dahin mein' Straßen
In fremde Land' dahin;
Mein' Freud' ist mir genommen.
Die ich nit mag bekommen,
Wo ich im Elend bin.
2. Groß Leid muß ich jetzt tragen.
Das ich allein tu klagen
Dem liebsten Buhlen mein;
Ach Lieb', nun laß mich Armen
Im Herzen dein erbarmen.
Daß ich muß dannen sein!
3. Mein Trost ob allen Weiben!
Dein tu' ich ewig bleiben,
Spät, treu, der Ehren fromm;
Nun muss' dich Gott bewahren,
In aller Tugend sparen.
Bis daß ich wiederkomm!
4. Vergib mein nicbt!
1. Weiß mir ein Blümli blaue.
Von himmelblauem Schein,
Es stat in grüner Aue,
Es heißt Vergiß nit mein.
Ich kunt es nirgend finden,
War mir verschwunden gar.
Von Reif und kalten Winden
Ist es mir worden fahl.
2. Das Blümli, das ich meine,
Ist braun, stat auf dem Ried.
Von Art so ist es kleine,
Es heißt nur Hab mich lieb.
Das ist mir abgemähet
Wohl in dem Herzen mein,
Mein Lieb hat mich verschmähet,
Wie mag ich fröhlich sein!
5. Menn ieb ein Vöglem wär'.
Des Knaben Wunderhorn. Gesammelt von Achim von Arnim und Clemens
Brentano. 2. Ausl. Berlin 1876. I Bd. 8. 59.
Wenn ich ein Vöglein wär'
Und auch zwei Flüglein hätt',
Flog' ich zu dir;
Weil's aber nicht kann sein,
Bleib' ich allhier.
Bin ich gleich weit von dir.
Bin ich doch im Schlaf bei dir
Und red' mit dir;
Wenn ich erwachen tu'.
Bin ich allein.
Es vergeht keine Stund' in der Nacht,
Da mein Herze nicht erwacht
Und an dich gedenkt.
Daß du mir viel tausendmal
Dein Herze geschenkt.