Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

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1. Die niedere iüirticbaftsitufe, von eduard sfloormeiiter. 
Das wirtschaftliche Leben. Freiburg i. E. 1891. S. 15. Gekürzt. 
ur langsam und schrittweise gelangen die Naturvölker Zu derjenigen 
v i höheren Kultur, welche durch die Einführung des Geldes gekenn¬ 
zeichnet wird. Die wirtschaftliche Entwicklung bis zu diesem wichtigen 
Wendepunkte nennt man die niedere Wirtschaftsstufe. 
Im ursprünglichen Zustande lebten die Menschen von den freiwilligen 
Gaben der Natur. Während diese in den wärmeren Ländern eine reiche 
Menge wohlschmeckender Früchte darbot, mußte sich der Mensch der 
gemäßigten Zone aus Mangel an ausreichender Pflanzenkost nach anderer 
Nahrung umsehen, um seinen Hunger zu stillen. Die wilden Tiere der 
Wälder, die Fische des Meeres und der Flüsse wurden seine willkommene 
Bente. Daher bezeichnet man die auf dieser ersten Stufe stehenden Völker 
als Jäger- und Fischervölker. Das Fleisch der erlegten Tiere diente ihnen 
zur Nahrung, mit den Fellen bedeckten sie ihre Blöße. Weitere Bedürf¬ 
nisse kennt der Mensch auf der Stufe des Jagdlebens nicht. Das Wasser 
der Quelle ist sein Trank, die Bäume des Waldes wölben sich ihm zum 
Dache während der Nachtruhe, oder es birgt eine Felsenhöhle den er¬ 
müdeten Jäger. Der Gesellschaft bedarf der Jäger nicht, er sorgt nur für 
sich selbst, der Ertrag der Jagd reicht zu seinem Unterhalt vollkommen 
aus. Seine Arbeit endet also, sobald der tägliche Mundvorrat beschafft 
ist. Immerhin kann die Jagd in einem beschränkten Waldgebiete nur eine 
mäßige Bevölkerung ernähren. Vermehrt sich ein Stamm über dies Maß 
hinaus, so werden die Männer teils aus Not, teils im Vertrauen auf ihre 
Überzahl es wagen, die Jagdgründe ihrer Nachbarn zu betreten. Die un¬ 
ausbleibliche Folge sind Fehden, in denen der schwächere Stamm von dem 
stärkeren verdrängt oder vernichtet wird. 
Eine höhere Stufe als die Jäger- und Fischervölker nehmen ent¬ 
schieden die Hirtenvölker oder Nomaden ein. Während dem Jäger nur 
das getötete Tier von Nutzen war, macht sich der Hirt das lebende Qer 
dienstbar und nutzbringend. Er hat gelernt, die wilden Tiere zu zähmen 
linb zu züchten, sein Trachten geht fortan dahin, seine Herde zu erhalten
	        
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