Full text: [Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.]] (Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1, [Schülerbd.])

Bis die Glocke sich verkühlet, 
Laßt die strenge Arbeit ruhn, 
Wie im Laub der Vogel spielet. 
Mag sich jeder gütlich tun. 
270 Winkt der Sterne Licht, 
Ledig aller Pflicht 
Hört der Bursch die Vesper schlagen, 
Meister muß sich immer plagen. 
Munter sördert seine Schritte 
275 Fern im wilden Forst der Wandrer 
Nach der lieben Heimathütte. 
Blökend ziehen heim die Schafe, 
Und der Rinder 
Breitgestirnte, glatte Scharen 
280 Kommen brüllend, 
Die gewohnten Ställe füllend. 
Schwer herein 
Schwankt der Wagen, 
Kornbeladen, 
285 Bunt von Farben 
Auf den Garben 
Liegt der Kranz, 
Und das junge Volk der Schnitter 
Fliegt zum Tanz. 
290 Markt und Straße werden stiller, 
Um des Lichts gesell'ge Flamme 
Sammeln sich die Hausbewohner, 
Und das Stadttor schließt sich knarrend. 
Schwarz bedecket 
295 Sich die Erde; 
Doch den sichern Bürger schrecket 
Nicht die Nacht, 
Die den Bösen gräßlich wecket; 
Denn das Auge des Gesetzes wacht. 
300 Heil'ge Ordnung, segenreiche 
Himmelstochter, die das Gleiche 
Frei und leicht und freudig bindet, 
Die der Städte Bau gegründet. 
Die herein von den Gefilden 
305 Rief den ungeselligen Wilden, 
Eintrat in der Menschen Hütten, 
Sie gewöhnt zu sanften Sitten
	        
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