Full text: Deutsche Prosa und Poesie (Teil 4, [Schülerbd.])

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Ls will der Feind — es darf der Freund nicht schonen; 
dann übt der Jüngling streitend seine Kräfte, 
fühlt, was er ist, und fühlt sich bald ein Mann. 
3. Ls bildet ein Talent sich in der Stille, 
sich ein Tharakter in dem Strom der Welt. 
Die Menschen fürchtet nur, wer sie nicht kennt, 
und wer sie meidet, wird sie bald verkennen. 
3. Wer nicht die Welt in seinen Freunden sieht, 
verdient nicht, daß die Welt von ihm erfahre. 
6. Wer früh erwirbt, lernt früh den hohen Wert 
der holden Güter dieses Lebens schätzen; 
wer früh genießt, entbehrt in seinem Leben 
mit willen nicht, was er einmal besaß; 
und wer besitzt, der muß gerüstet sein. 
7. Willst du genau erfahren, was sich ziemt, 
so frage nur bei edlen Frauen an. 
8. Nach Freiheit strebt der Mann, das Weib nach Sitte. 
9- Tin gekränktes cherz erholt sich schwer. 
sO. Die wahre Freundschaft zeigt sich im versagen 
zur rechten Zeit, und es gewährt die Liebe 
gar oft ein schädlich Gut, wenn sie den willen 
des Fordernden mehr als sein Glück bedenkt. 
c) Faust. 
s. Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan, 
und keinen Tag soll man verpassen; 
das Mögliche soll der Entschluß 
beherzt sogleich beim Schopfe fassen, 
er will es dann nicht fahren lassen 
und wirket weiter, weil er muß. 
2. Ls irrt der Mensch, solang' er strebt. 
3. Lin guter Mensch in seinem dunkeln Drange 
ist sich des rechten Weges wohl bewußt. 
Was du ererbt von deinen Vätern hast, 
erwirb es, um es zu besitzen. 
8. Johann Christoph Friedrich v. Schiller. 
Werke. Säkularausgabe. J. G-. Cotta Nachfolger in Stuttgart. 
1. Das Lleusische Fest. 
s. windet zum Kranze die goldenen 
Ähren, 
flechtet auch blaue Tranen hinein! 
Freude soll jedes Auge verklären, 
denn die Königin ziehet ein, 
die Bezähmerin wilder Sitten, 
die den Menschen zum Menschen 
gesellt 
und in friedliche, feste chütten 
wandelte das bewegliche Zelt. 
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