Full text: Altertum und Mittelalter (1)

86 II. Mittelalter. 
1056—1106, Heinrich IV., 6jährig, unter Vormundschaft s. Mutter Agnes, 
welche d. Großen durch Verleihung v. Herzogtümern zu gewinnen sucht1). 
Verschwörung d. Fürsten unter d. Erzbischof Hauno v. Köln; Ent- 
1062. sührnng Heinrichs zu Kaiserswerth; Herrschaft d.Bischöfe. Heinrich 
1062—1065. unter d. Zucht Hannos, v. dem er sich d. Erzbischof Adelbert- 
1065. v. Brenren zuwendet. Mündig geworden, läßt er sich völlig v. Adel- 
1066. bert lenken, muß, v. d. Fürsten gezwungen, diesen entlassen (f 1072)2). 
Vermählung Heinrichs mit Bertha v. Susa. 
Heinrich bedrückt d. Sachsen durch kostspielige Hofhaltung (Goslar) 
n. Bau v. Burgen (Harzburg)3); Otto v. Nordheim^) s. Herzogtums 
1070. Bayern entsetzt^), Magnus, Sohn d. Herzogs v. Sachsen, gefangen. 
1073. Empörung d. Sachsen. Heinrich muß v. d. Harzburg nach 
Hersfeld flüchten; v. d. Fürsten im Stich gelassen 6), muß er im Frieden zu 
1074. G e r stu u g e u alle Beschwerden d. Sachsen abstellen. Frevel d. Sachsen 
beim Abbruch der Harzburg. Heinrich, jetzt v. d. Fürsten unterstützt, 
1 0 75. siegt bei Hohenburg an d. Unstrut. Wegen Heinrichs Bedrückung 
wenden sich d. Sachsen an d. Papst Gregor VII. 
Hildebrand, Mönch, beeinflußt durch d. Reform d. Klosters Cluny, von 
wo ihn Leo IX. 1049 mit nach Rom nimmt, leitet unter 5 Päpsten zuerst 
j>. Finanzen, dann als Archidiakonns d. ganze päpstliche Politik. 
1059. Papstwahldekret Nikolaus' II.: D. Päpste sollen nicht mehr v. d. 
röm. Klerus u. Volk, sondern v. d. Kardinälen gewählt werden7). 
1059. Bund mit d. Normannenherzog Robert Gniscard 8), der mit Unter¬ 
italien belehnt wird. Hildebrand wird selbst Papst als 
1073—1085. Gregor VII., will d. Papsttum zur höchsten Macht in d. Christen¬ 
heit erheben. Er gebietet den Cölibat^), verbietet d. Simonie10) u. 
d. Laien-Jnvestilur "). 
1075. Gregor, durch d. Sachsen angerufen, zieht Heinrich zur Verantwortung ^). 
1 0 7 6. Heinrich läßt auf d. (Synode zu Worms d. Papst absetzen. 
x) Schwaben an Rudolf v. Rheinselden 1058, Kärnthen an Berthold v. Zähringen, 
Bayern an d. sächs. Grafen Otto v. Nordheim 1061. — 2) Adelbert hat d. Plan, ein v. 
Papst unabhängiges nordisches Patriarchat zu gründen, ohne Erfolg. Da er selbst im Streit 
mit d. Sachsen ist, flößt er Heinrich starken Haß gegen dieselben ein. Streit um d. Zehnten, 
die d. Thüringer dem Mainzer Erzstift nicht zahlen wollen 1069. — 3) Fränkische übermütige 
Besatzung — 4) Auf unerwiefeue Anklage d. Hochverrats. — 5) Dies an s. Schwiegersohn 
Welf, Sohn Azzos aus d. ital. Haufe d. Este, gegeben. — 6) D. rheinischen Städte 
Worms n. a.) bleiben ihm treu. — 7) Auf d. Lateransynode v. 1049 d. Kardinal-Kollegium 
geschaffen. Kardinäle sind ursprünglich d. röm. Pfarrgeistlichen; Leo IX. gab d. Häuptern d. 
Reformpartei d. Kardinalstitel; später Ergänzung aus allen Bischöfen, Vertretung d. ganzen 
Kirche; zerfallen in: 1) Kardinalbischöfe 7 (dann 6). 2) Kardinalpriester, nicht über 50. 
3) Kardinaldiakonen 7 (dann 14); im ganzen nicht über 70. — 8) = Schlaukopf, der all¬ 
mählich fast ganz Unteritalien u. Sicilien erobert hat. — 9) Ehelosigkeit d. Geistlichen, bisher 
nur v. Bischöfen, in d. apostolischen Zeit v. keinem Geistlichen gefordert. — 10) Käuflichkeit 
geistlicher Ämter (Apostelgesch. VIII, 18—20). — n) Einsetzung geistlicher Fürsten durch 
einen Laien (auch König) mit Ring it. Stab (das seien Attribute d. Kirche). — 12) Wegen 
Investitur, Simonie, lasterhaften Lebens u. d. Wortbruchs gegen d. Sachsen.
	        
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