§ 15. Oden und Lieder von Klopstock.
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Wunsch großer Aussicht, aber nur Glücklichen!
Wenn du, die süße Stunde der Seligkeit,
Da wir dich wünschen, kämst: wer gliche
Dem, der alsdann mit dem Tode ränge?
Dann mischt' ich kühner unter den Throngesang
Des Menschen Stimme, sänge dann heiliger,
Den meine Seele liebt, den besten
Aller Gebornen, den Sohn des Vaters!
Doch laß mich leben, daß am erreichten Ziel
Ich sterbe, daß erst, wenn es gesungen ist,
Das Lied von dir, ich triumphierend
Über das Grab den erhabenen Weg geh'!
O du mein Meister, der du gewaltiger
Die Gottheit lehrtest, zeige die Wege mir,
Die du da gingst, worauf die Seher,
Deine Verkündiger, Wonne sangen!
Dort ist es himmlisch. Ach, aus der Ferne Nacht
Folg' ich der Spur nach, welche du wandeltest!
Doch fällt von deiner Strahlenhöhe
Schimmer herab, und mein Auge sieht ihn.
Dann hebt mein Geist sich, dürstet nach Ewigkeit,
Nicht jener kurzen, die auf der Erde bleibt;
Nach Palmen ringt er, die im Himmel
Für der Unsterblichen Rechte sprossen.
Zeig' mir die Laufbahn, wo an dem fernen Ziel
Die Palme wehet! Meinen erhabensten
Gedanken, lehr' ihn Hoheit, führ' ihm
Wahrheiten zu, die es ewig bleiben,
Daß ich den Nachhall derer, die's ewig sind,
Den Menschen singe, daß mein geweihter Arm
Vom Altar Gottes Flammen nehme,
Flammen ins Herz der Erlösten ströme!
12. Än den Erlöser.
Mach Vollendung der Messiade. Im März 1773.)
Ich hofft' es zu dir, und ich habe gesungen,
Versöhner Gottes, des neuen Bundes Gesang!
Durchlaufen bin ich die furchtbare Laufbahn,
Und du hast mir mein Straucheln verzieh'n!
Beginn' den ersten Harfenlaut,
Heißer, geflügelter, ewiger Dank!
Beginn', beginn', mir strömet das Herz,
Und ich weine vor Wonne!