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söhnung des Kaisers mit dem Papste erfolglos blieben, entschlossen
sich die Kurfürsten im Jahre 1338 zu einem Bündnisse, welches zu
Rense am Rhein geschlossen wurde und unter dem Namen „der
erste Kurverein" bekannt ist. In demselben wurde ein für
allemal festgesetzt, daß derjenige, welcher bei der Königswahl die
Mehrheit der Stimmen für sich habe, als rechtmäßiger König und
Kaiser von Allen anerkannt werden solle, ohne noch der päpstlichen
Bestätigung zu bedürfen. Ludwig regierte noch neun Jahre, bis
1347. Er starb auf der Jagd, vom Schlage getroffen. Er ist der
letzte Kaiser, der vom Papste in den Bann gethan wurde. Karl, der
Sohn des böhmischen Königes, wurde zum Thronfolger erwählt.
Sechsnndzwanzigster Abschnitt.
Kaiser Karl IV.? Einführung der goldenen Bulle. -- Wenzel? unter seiner
Regierung macht Herzog Leopold von Oesterreich einen abermaligen un-
glücklichen Versuch zur Unterwerfung der Schweiz. — Ruprecht von der
Pfalz. — Sigismund? unter ihm wird Johann Hus als Ketzer verbrannt.
Religionskriege gegen dessen Anhänger, die Husiten.
Karl IV. (1347—1378). — Dieser war mehr darauf be¬
dacht, sein eigenes Erbland, das Königreich Böhmen, zu heben, als
das deutsche Reich. Dieses hat ihm bloß die goldene Bulle,
das erste Reichsgrundgejetz, zu verdanken. Durch diese wurde im
Jahre 1356 das ausschließende Wahlrecht des deutschen Kaisers
sieben Kurfürsten^), drei geistlichen und vier weltlichen, überlassen,
oder vielmehr förmlich bestätigt. Diese sieben Kurfürsten aber wa¬
ren: die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von
Böhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von Sachsen-
Wittenberg und der Pfalzgraf am Rhein. Die Kurwürde selbst
wurde mit dem Lande verbunden. Zu Frankfurt a. M. sollte die
Wahl, zu Aachen aber die Krönung abgehalten werden. Diese und
andere Verordnungen enthielt die goldene Bnlle, welche ihren Na¬
men hat von dem in Gold getriebenen Siegel, das, in einer Kapsel
(bulla) eingeschlossen, an dieser Urkunde auf Pergament mit einer
Schnur befestigt war.
*) Von dem altdeutschen Worte „küren", b. i. wählen.