Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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fand der Ruhelose auch in den stillen Mauern seines Gewahrsames 
nicht; vielmehr erschöpfte er seine letzten Kräfte durch fortgesetzte» 
Toben. Er starb hier schon nach sechs Monaten, erst 23 Jahre alt. 
Die nächsten Thronfolger Philipps JI. — Ihre Regierung 
ist nur durch Unglück ausgezeichnet, und die alte Herrlichkeit de» 
Landes schwand immer mehr. Der erste, Philipp III., schwächte 
dadurch, daß er die MoriSkoS oder Nachkommen der Mauren, 
welche seine gewerbsamsten Unterthanen waren, im Jahre 1610 
vertrieb, das Reich sehr und hemmte den Kunstfleiß. DaS größte 
Unglück jedoch erlitten die Spanier unter Philipp's II. Enkel, 
Philipp IV. Unter seiner schwachen Regierung warfen auch die 
Portugiesen (1640) das spanische Joch wieder ab und wählten den 
Herzog Johann von Braganza zu ihren» Könige, dessen HauS daS 
RegentenhauS blieb. Auch von den überseeischen Besitzungen ging 
eine nach der andern verloren, und von den vielen Schlägen erholte 
sich das Land nie wieder. 
Siebenunddreißigster Abschnitt. 
Ler dreißigjährige Krieg (1618-1848). — Veranlassung desselben. — Kaiser 
Ferdinand il.-, er besiegt durch Tilly seinen Gegner, den Kurfürsten Frie¬ 
drich V. von der Pfalz. — Der König von Dänemark, Christian IV., 
tritt als Anführer der Protestanten auf-, gegen ihn die kaiserlichen Feldherren 
Tilly und Wallenstein. -- Gustav Adolf, König von Schweden, kommt 
den Protestanten zu Hülfe, er fällt in der Schlacht bet Lützen (1632). Wallen¬ 
stein's Ermordung. — Fortsetzung de» Krieges. Kaiser Ferdinand Uk. 
Der westfälische Friede (1648). 
Dieser Krieg, der so unsägliches Elend über ganz Deutschland 
brachte, und in welchen fast alle Staaten Europas verflochten wur¬ 
den, nahm unter der Regierung des Kaisers Matthias seinen An¬ 
sang in Böhmen, demselben Lande, in welchem schon hundert Jahre 
vor der Reformation die ersten ReligionSunruhen unter HuS aus¬ 
gebrochen waren. 
Vrransasiung desselben. — Die protestantischen Unterthanen 
deS Erzbischofes von Prag und jene des Abtes von Braunau hatten 
in dem Städtchen Klostergrab und zu Braunau gegen den Willen 
ihrer Gutsherren zwei Kirchen erbauet und das Recht dazu auf den 
vom Kaiser Rudolf II. ertheilten Majestät-brief gegründet. Der
	        
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