Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

332 Siebenter Zeitraum. 
nius und Maximinus, und im Abendlande zwei, Constan— 
tinus und Maxentius. Der letzte wollte den Tod seines 
Vaters rächen, und ließ seine Legionen gegen Constantin 
rücken. Er beging auch zu Rom so viele Gräuelthaten, daß 
das Volk herzlich nach Rettung aus den Klauen dieses Ty⸗ 
rannen seufzte. 
Da machte sich denn Constantin auf, und dieser Krieg 
des Constantin gegen den Maxentius wurde der Triumph 
für das Christenthüm. 
Constantin stand vor Rom. Maxentius hatte eine stär— 
kere Macht, und erfüllte ihn mit nicht geringer Besorgniß. 
Da erschien am hellen Mittage in den isrß ein glänzen⸗ 
des Kreuz, über welchem in strahlenden Buchstaben die 
Worte standen: Durch ihn wirst du siegen. Constan— 
tin und sein ganzes Heer sahen die Erscheinung, keiner 
wurde aber mehr davon getroffen, als Constantin selbst. 
In der nächsten Nacht erschien ihm Christus mit demsel— 
ben Zeichen, und befahl ihm, nach diesem Muster eine 
Fahne fertigen, und sich dieselbe in den Schlachten vortra— 
gen zu lassen. Dieses Feldzeichen war ein mit Gold über— 
zogenes Kreuz, an welchem ein gesticktes Tuch hing mit den 
Bildnissen des Kaisers und seiner Kinder. Ueber dem Kreuze 
prangte eine goldene mit Edelsteinen besetzte Krone, welche 
in ihrer Mitte die Anfangsbuchstaben Chr von dem Na— 
men Christus führte. Dieses Feldzeichen hieß Labarum; 
50 der tapfersten und frömmsten Soldaten trugen es, und 
wurden in keiner Schlacht verwundet. 
Bald darauf war die Schlacht. Maxentius verlor, und 
ertrank auf der Flucht in der Tiber. Constantin zog im 
Triumphe in Rom ein, ging aber nicht auf das Capitolium, 
um dem Jupiter nicht zu opfern. Die Freude war unbe— 
schreiblich, selbst die Heiden jubelten in Rom, einen mensch— 
lichen Herrscher zu haben, und Senat und Voll errichteten 
ihm einen Triumphbogen, mit der Inschrift, Constan— 
tin der Große habe durch Eingebung der Gottheit den 
Tyrannen vertrieben. 
Constantin versöhnte sich darauf mit Licinius und Maxi— 
minus, und die drei Herrscher erklärten nun das Christen- 
thum für eine freie Religion des Staates. Doch nur Con—
	        
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