Full text: Die Einleitung und die alte Geschichte enthaltend (Bd. 1)

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her hatt» sein können; aber die Unterordnung des Einzelnen, die 
er nothwendig verlangte, war dem freien Adel unerträglich, und 
als kein anderes Mittel half, sich von seiner Gewalt zu befreien, 
ward er ermordet. XsnopK. bist. graec. VI. 4. §. 31. sq. An 
feine Stelle traten nun als zayol feine Brüder Polydor und Poly- 
phron. Um allein zu herfchcn, ließ Polyphron wahrscheinlich seinen 
Bruder ermorden, <er starb plötzlich, als er mit seinem Bruder 
nach Larissa reiste. Von Polyphron heißt cs: xazsaxevaauzo zqy 
dl zayelay zvnayyià'i ùfiolaV ëy ze yàç 4>aQ<sâUj) zov HoXvtiù- 
fiuvza xaï alXovç zmv nohztSv àxzto zovç xquzIotovç ànlxzu- 
vev, Ix dl Aa^Caar]ç nnXXovg ipvyâSag Isiolijae. Xenoph. hist, 
graec. VI. 4. §. 34.) ; ihn selbst ermordete nach einem Jahre sei» 
Messe Alexander. Es war eine Zeit, und ein Geschlecht so wild 
wie die der Merowinger. Nach Polyphron's Falle aber war das An¬ 
sehen dieser Familie so erschüttert, daß es in Thessalien nothwendig 
zu einer Revolution kommen muste. Die meisten Ortschaften mach¬ 
ten sich frei von der auf Alexander übergegangenen Tagie ; der Adel, 
namentlich die Aleuaden, suchte die alte, unabhängige Stellung 
wider zu gewinnen. Aber Alexander seinerseits war durch Geld, 
feste Burgen und Söldner (er trib mit ihnen gleich einem italieni¬ 
schen Dynasten des Mittelalters Räuberei zu Waßer und zu Lan¬ 
de) zu mächtig, um alles ruhig ergehen zu laßen. Der Adel suchte 
bei Makedonien Hülfe; der König von Makedonien aber verrieth 
bald, daß er Alexander von Pherä nur zu verdrängen gedenke, um 
selbst in ein ähnliches Verhältnifs zu treten. Nun wandte sich der 
theffalische Adel nach Theben, um sich der Makedonier wider zu er¬ 
wehren. 
PelopidaS erbot sich freiwillig zur Führung des Krieges in Thes¬ 
salien. *) Er sielte in Thessalien durch einen Vertrag zwischen den 
streitenden Parteien den Fridcnszustand her. Die Makedonier wi¬ 
chen aus Larissa, weil in ihrem Reiche selbst Zwitracht hcrschte, 
und auch bei ihnen trat PelopidaS nun als Fridensstifter auf. Der 
älteste Sohn des Königes Amyntas II., Alexander, war im Streite 
mit seinem natürlichen Bruder, Ptolcmäus von Alorus. Pclopi- 
das versöhnte beide, befestigte Alexander auf dem Throne, und kcrte 
nach Theben zurück, indem er als Geisel für den geschlossenen Fri- 
den Alexanders jüngsten Bruder, Philipp, und 30 andere Makedo¬ 
nier aus edlen Geschlechtern mit sich nam. PelopidaS hatte bei sei¬ 
ner Fridensstiftung in Thessalien dem Alexander so heftige Vorwürfe 
über seine Rohheit und über seinen Ucbermuth gemacht, daß dieser 
*) Er passte auch bester zu dem Adel dieser Landschaft als Epaminondas: 'llGav 
dl xai 7ZQÖS nvaav itntzrjy ntifvxoztt Ofzcfiog, nXz\v Sit zol yv- 
(jyd£eaiha fjtaXXov iyaiQi IltlonCäag^ im dl fiav9-äveiv 'Hnct/jii'iuv- 
d«s‘ xai zag öiuzqi flieg ly im nyoXagtiy, 6 fzlv mal naXalazqns 
xai xvyrjysoia, 0 d axovioy Ti xai (piXoOoifiüy 1/loiiiZO. Flutardt 
viu l'el. 4.
	        
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