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entsprossen. In Ober- und Niederbayern und in der Ober¬
pfalz wohnten dieBajuwarier, in den drei fränkischen Kreisen
die Ostfranken und auf dem linken Ufer des Lech und in
der Pfalz die Alemannen. Diese drei dem Namen nach
verschiedenen Stämme werden wir aber kurzweg als Germanen
betrachten, wie ja auch die Römer, denen wir die ersten
Nachrichten über unser Vaterland verdanken, alle Bewohner
des heutigen Deutschlands Germanen nannten. Ueberhaupt
gehört die Geschichte, wie ste von diesem Zeitraum auf uns
gekommen ist, mehr oder weniger dem Reiche der Sage an.
Ehe wir jedoch von den Germanen reden, wollen wir
einen Blick auf die Römer, das wichtigste Volk der dama¬
ligen Zeit, werfen.
Die Geschichte von Roms Erbauung, welche in das Jahr
753 v. Chr. fällt, beruht großentheils auf Sagen. Um die
Stadt rasch zu bevölkern, wurde sie als Asyl für Landes-
stüchtige erklärt. Während der ersten 245 Jahre wurde Rom
von 7 aufeinander folgenden Königen beherrscht, deren Haupt¬
streben war, die Stadt so viel als möglich durch Eroberungen
zu vergrößern,— ein Streben, welches außerordentlich be¬
günstigt wurde sowohl durch die so vortheilhafte geographi¬
sche Lage der Stadt, als auch durch ihre Verfassung, durch
welche dem Volke, von seinen frühesten Zeiten an, ein Geist
der Subordination und der Ordnung eingeflößt ward. Die
unaufhörlichen Kriege mit seinen Nachbarn erhielten das Volk
in beständiger Uebung eiserner Tugenden, wodurch das Volk
sich seiner Heldenkraft bewußt wurde, seine Könige verjagte,
und nach dem Muster Griechenlands eine republikanische Ver¬
fassung annahm. Außer ihrer Verfassung entlehnten die
Römer aber auch noch Bildung, Künste und Wissenschaften
von den Griechen, so wie sie durch ihre Kriege Tapferkeit
und Heldenmuth sich aneigneten, so daß sie hierin selbst mit
den Germanen wetteifern konnten. Und, dadurch, daß sie
verstanden, sich beides anzueignen, übertrafen sie die Grie¬
chen an Tapferkeit und Heldensinn, wie sie den Germanen an
Einsicht und Bildung überlegen waren.
So kam es, daß um die Zeit vor Christi Geburt nicht
nur Griechenland, ganz Vorderasien und die Nordküste von
Afrika, sondern auch West- und Südeuropa unter die Herr¬
schaft der Römer gehörten. Aber über das Land, das im
Norden der Donau gelegen, d. h. vom schwarzen Meere an