Full text: Lehrbuch der bayerischen Geschichte

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Luitpolds, der für sein Vaterland kämpfend vor Regensburg 
fiel und dessen Nachkommen zuerst Scheyrer und dann Wit¬ 
telsbacher hießen. Otto war gewandt, geistvoll, unterneh¬ 
mend, rasch zum Schwert und beharrlich im Entschlüsse. Sein 
Name wurde mit Ruhm genannt, als er das heimziehende 
Heer Barbarossa's (1155) in der Etschklause vor den Ve¬ 
ronesern gerettet hatte. Diese und noch andere Beweise 
treuer Ergebenheit lohnte der Kaiser Friedrich I. seinem 
Freunde und Jugendgenossen, indem er ihm das Herzog¬ 
thum Bayern mit dem Erbrechte der herzoglichen Würde ver¬ 
lieh. Die Grenzen des damaligen Herzogthums umfaßten 
aber beinahe nur die Ländereien des heutigen Ober- und 
Niederbayern. Daher suchte Otto, ohne fremdes Recht da¬ 
bei zu verletzen, das Herzogthum zu vergrößern; so brachte 
er die Grafschaft Dachau durch Kauf an sich. Um Ruhe 
und Ordnung im Innern herzustellen und zu erhalten, reiste 
er im Lande herum, saß zu Gericht und verhalf den Aermeren 
und Schwächeren zu ihrem Rechte. Er gründete die Stadt 
Landshut und erhob auch sein Schloß Kelheim zu einer Stadt 
Sein früher Tod versetzte das ganze Land in Trauer. 
Ludwig t. der Kelheimer (1183—1231) war bei 
dem Tode seines Vaters erst 9 Jahre alt. Während der 
Unmündigkeit desselben unternahm Barbarossa den so un¬ 
glücklichen Kreuzzug, der ihn das Leben kostete (1190). Als 
Kaiser folgte ihm sein Sohn Heinrich VJ. (1190 — 1197), 
welcher den jungen Herzog Ludwig (1192) wehrhaft machte. ' 
Dieser trat seine Regierung in Bayern zu einer schlimmen 
Zeit an. Denn als nach dem Tode Heinrichs VI. die Wel¬ 
fen und Ghibellinen wieder ihr Haupt erhoben, und jede 
Partei einen Kaiser wählte, Philipp von Schwaben und 
Otto IV., da entstand wieder ein gegenseitiger Kampf in 
Deutschland, der erst endete mit dem Tode Philipps (1208), 
dessen Partei auch Ludwig ergriffen hatte. — Durch Staats¬ 
kunst und vortrefflichen Haushalt vergrößerte auch Ludwig 
Bayerns Macht. Es fiel ihm ein großer Theil von der 
Oberpfalz zu. Die bedeutendste Erwerbung Ludwigs ist, 
daß ihn der nun als Kaiser gewählte Hohenstaufe, Fried¬ 
rich II. (1215 — 1250) mit der Pfalzgrafschaft am Rhein 
belehnte, nachdem der welfische Pfalzgraf Heinrich seiner 
Würde entsetzt worden war (1215). Um die Erbfolge dieser 
Würde, mit der auch das Kurrecht, die Verwahrung der
	        
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