Full text: Die Geschichte des Mittelalters enthaltend (Bd. 2)

246 
Ausstattung derselben mit den herzoglichen Rechten in ihren 
eignen Territorien. Gegen diese vilen aber. an welche die 
herzogliche Gewalt verteilt ward, suchten dann die hohcn- 
stausischen Könige ein Gegengewicht zu bilden in der Er¬ 
werbung einer großen Hausmacht, und deshalb suchten sie 
alle eröfneten Reichslehen so vil möglich an die eigne Fa¬ 
milie zu bringen, und alle verkäuflichen Alloden der Für¬ 
sten dazu zu kaufen. 
Da« Herzogtum Franken war schon unter Lotar und Kunrat 
versplittert worden. Die Herzogtümer Baler» und Sachsen wur¬ 
den nach Heinrich« de« Löwen Unterligen unter Friedrich (1180) 
zersplittert. Schwaben zersplitterte Friedrich« Enkel, Friedrich II. 
und dann vollend« Wilhelm von Holland-, Kärnten hatte schon 
den einen Teil, die tarviser Mark, verloren, und Lotringen löste sich 
nach und nach auf. Auch die einzelne» Städte, besonder« die Do- 
manialstädte, welche zcither unter besonderer Obhut der Herzoge 
gestanden hatten, gewannen bei diesen Auflösungen der Herzogtü-- 
mer unendlich an Rechten und Freiheiten in Deutschland. 
Der Constanzer Fride hatte zur unmittelbaren Folge 
das Losewerden des lombardischen Bundes. Jede einzelne 
Stadt verfolgte nun wider ihren besonderen Vorteil, der, 
besonders in Handelssachen, dem der Nachbarstädte feindlich 
war. Fehden zwischen den einzelnen Städten oder zwischen 
den Bürgerschaften und dem benachbarten zum Teil reichs¬ 
freien Adel entspannen sich. Endlich gruppirten sich aus den 
mannichfaltigsten Gründen, die einander feindseligen Städte 
in zwei Parteien, als der Streit der Hohenstaufen, Phi¬ 
lipps nnd Friedrichs II., mit dem Welsen Otto IV., dem 
Sohne Heinrichs des Löwen, um die Krone, Anhalte¬ 
puncte gewärte. — 
Mailand und Pavel blibcn einander im innersten Wesen feind¬ 
lich. Jene« schloß sich an die den Hohenstaufen feindlichen Weife« 
an (war guelsisch); die« an die Erben der Weiblingcr (Ghibellinen), 
an die Hohenstaufen (war ghibellinisch). Die Parteiung über¬ 
dauerte den Kronstreit und märend eine« großen Teile« de« iZten 
Jahrhundert« stunden in der Berner oder Tarviser Mark die wel- 
sischcn Häuptlinge von Este in Fcrrär, welche sich seit Friedrich I. *) 
*) Sr hatte Ihnen die bei dem Reiche flcMlbcmn Rech» der Maugrafen van Mai¬ 
land und Jena» üderiragen, irechald sie sich (wie alle italienischen Gaugrafen dieser 
3>ii) Markgrafen uanien.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.