Full text: Die neuere Zeit (Bd. 3)

Kreiseintheilung. §. 5. 
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Von den 10 Kreisen *) umfasste 
1) der österreichische, der grösste von allen, Oesterreich, Steier¬ 
mark, Kärnthen, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen 
am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich); 
2) der haierische: das Herzogthum Baiern, die Oberpfalz, das 
Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w. ; 
3) der schwäbische: das Herzogthum Württemberg, die Mark¬ 
grafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürsten¬ 
berg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche 
und weltliche Stände; 
4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften 
Culmbach (Baireuth) und Onolzbach (Ansbach), Mergentheim als 
Mittelpunkt des deutschen Ordens seit der Säcularisation Preussens, 
die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt 
Nürnberg u. s. w. : • 
5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kur¬ 
rheinischen unterbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden 
Hauptmassen waren die Lothringischen Lande und Hessen (seit 1619 
nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt, indem die beiden andern 
Linien von Marburg und Rheinfels erloschen und ihre Gebiete an 
Kassel gefallen waren); 
6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geist¬ 
lichen Kurfürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Theil 
der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 
7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische 
Linie des Hauses Habsburg kam, umfasste die Niederlande (s. §. 7) 
und die Franche-Comté (Freigrafschaft Burgund), also das heutige 
Holland, Belgien und einen Theil des nördlichen und östlichen 
Frankreichs ; 
8) der westfälische Kreis zwischen Maas und Weser umfasste 
die Herzogthümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bis¬ 
thümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), 
ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dort¬ 
mund u. s. w. ; 
9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg 
und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, 
die Herzogthümer Braunschweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, 
Holstein, Mecklenburg, 6 Reichsstädte u s. w. ; 
10) der ober sächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und 
Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wol¬ 
gast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. 
Diese 10 Reichskreise enthielten über dritthalbhundert Kreis¬ 
stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so 
0 S. die am Ende des Buches beigefügte Karte.
	        
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