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Dritte Periode.
wurde des letztem Residenz, und sein Reich besteht noch jetzt in der
großen Bucharei. Ein einziger Timuride, Bader, welcher vor
den überlegenen Waffen des Chanes der Uzbeken aus Samerkand
halte weiche» müssen und über den Indus geflohen war, errichtete
zu Dehli auf den Ruinen der Batanenherrfchaft das Reichde-
GroßmogulS, welches seinen Nachkommen bis in die neuere
Zeit geblieben ist.
xv Die Gsmsnen.*)
Jenseits des Kaukasus und des Gihon, im Osten des kaspk«
schen Meeres bis weit hinauf an den Jrtisch, in der Heimakh der
alten Scythen und Massageten, »omadisirte ein kriegerisches Hirten¬
volk, die Türken oder Turkomanen genannt. Sie wurden
stamm - oder hordenweise von Emiren regiert, von denen sich meh¬
rere auf die Throne ansehnlicher Reiche schwangen. Häufig ver,
ließen diese türkischen Emire ihr Vaterland, um mir den ihnen ge¬
horchenden Horden in die Kriegsdienste asiatischer Herrscher zu tre¬
ten, die sich gern dieser tapfern und abgehärteten Krieger bedienten.
Die Chalifen wählten aus diesem Volke ihre Leibwache, welche
durch Landöleute verstärkt, eine furchtbare Miliz wurde und den
Chalifen selbst von sich abhängig machte. Im eilften Jahrhundert,
wo die seldschukischen Türken ein großes Reich in Kleinasien errichte¬
ten, sollen auch die Stammväter der osmanischen Türken nach
Chorasan ausgewandert sein. Das Geschlecht der oSmankschen
Sultane beginnt mit Soliman, der für den Schah der Chowa-
»eömier wider die Mongolen stritt und im Euphrat ertrank (1214).
Sein Sohn Erdogrul stritt für den seldschukischen Sultan vo»
Jconium gegen die Mongolen um 1230. AIS aber auch dieser Staat
*) I. v. Hammer, Geschichte bit «»manischen Reiche» größtentheil»
au» bisher unbenutzten Handschriften und Archiven; Pesth 1827 —
52; Annales SuUanorum Othmanidanim à Tureis sua linqua
scripti et a. I. Leunclavio latine redditi Pft. 1596; 8. Mig¬
not, histoire de l'empire Ottoman. Pâr. 1771; deutsch v. Wach«,
muth, Mietau 1774; Fr. Beceatini, Geschichte der Türken, au«
dem Italienischen. Leipz. 1792.