Full text: Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien

VII. Die Römer. 
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Doch sollen sie wieder gesammelt werden, wann die 
Fülle der Heiden eingegangen seyn wird; denn „Gottes 
Gaben und Berufung mögen Ihn nicht gereuen" (Rdm. 
11, 25. 2g.) 
9. Roms Verfall. 
H. 3k. Allmählig machte auch das römische Reich 
das Maaß seiner Sünden voll. Vorerst begann eine 
.bessere Zeit unter Vespasian und Titus; und was 
der grausame Diocletian (81—96) verderbte, mach¬ 
ten Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus 
Pius, Marc Aurel (^ 180) einigermaßen wieder 
gut. Aber von Norden her drohten immer ernstlicher 
barbarische Völker, deren Einbruch in die blühenden 
Lander nur mit Mühe aufgehalten wurde. Alles zitterte 
vor ihnen; und dennoch nahm Sitteulosigkeit und Schwel¬ 
gerei auf eine empörende Weise zu. Nun folgte inmit¬ 
ten des Reichs eine trübere Zeit, in welcher meist nichts¬ 
würdige Kaiser den Thron bestigeu. Später hatten die 
Soldaten lange Zeit ihr Spiel mit dem Kaiserpurpur. 
Zweimal wählten sie einen 14-, einmal einen 12jährigen 
Knaben. Ein Räuber, ein Schweinhirte, ein Maurer, 
ein Gärtner, ein Sklavensohn bestiegen abwechselnd den 
Thron; und einmal (259—268) erklärten sich 19 Statt¬ 
halter in den Provinzen unabhängig. Darnach bekam 
zwar das Reich wieder einige Festigkeit; aber gegen die 
Barbaren von Norden her wußte Diocletian (289— 
3o5) sich nicht anders zu helfen, als daß er Nebenkaiser 
sich erwählte, durch welche die Gränzen bewacht wurden. 
Bald geriethen diese Nebenkaiser in Kampf wider ein¬ 
ander, in welchem nach 17jährigen blutigen Reibungen 
Constantin der Große sich wieder zum Alleinherr¬ 
scher erhob (325). 
Bis dahin standen die Christen unter dem Druck der 
Heiden; und wie sich ihre Zahl vermehrte, so steigerte
	        
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