Erster Zeitraum. Christus bis Theodosius. 235
te, bis an sein Ende. Ohne ein Fürst von erhübe- 2-
nem Geiste und ungewöhnlichen Fähigkeiten ju 1 ° *
seyn, besaß er doch Verstand und Klugheit
genug, um sich aller Gelegenheiten zur Errei¬
chung seiner ehrgeizigen Absichten zu bedienen,
und besserte sich merklich, nachdem erdie höchste
Gewalt erlangt hatte. Erblieb immer der Ver- st. im I.
stellung und der Wollust ergeben, aber seine 14*
ausnehmende Gütigkeit und die sehr gute Ver¬
fassung, in welche er das Reich ferzte, mach¬
ten, daß man seine Fehler weniger bemerkte.
VIII. Seine Nachfolger in der Regierung tinqtyjrf
entehrten durch ihre Thaten den Thron. Tide- unter sei-
rius, sein Stiefsohn, war ein überaus argwöhnt- nen Nach¬
scher und grausamer Kaiser, der außer vielen tau- t0 9Crn*
send Römern, auch seinen Neffen Germanicus,
einen siegreichenFeldherrn und sehrliebenswürdi-
gen Prinzen, hinrichten ließ, selbst aber entfernt
von Rom aufeinerJnselsich den Wollüsten über- st. im I.
ließ. Ihn übertraf an wüthender Mordlust, un- 37*
sinnigen Handlungen und fast allen Lastern, deren
die Menschen fähig sind, Caligula. Nach dem¬
selben kam Claudius auf den Thron, dessen st. 4».
Blödsinn und Ungeschicklichkeit von vielen zum
Unglück der Römer gemißbraucht wurde, die
gleichwohl damals Brittannj/n eroberten, st. 54.
Der Kaiser Vlero, welcher hieraufregierte, war
einer
VUI. Was trug viel dazu bey, daß Augusius ein so
rühmliches Andenken behielt? — Wie regierte sein
Nachfolger Tiberius? — Welchen vortrefflichen Mann
ließ er aus Neid und Mißtrauen umbringen? —
Was für ein Kaiser war Caligula? — Regierte
Claudius, der Nachfolger des Caligula, rühmlicher? —
Nahmen die schlimmen Kaiser nunmehr ein Ende?
— Was für ein neues Unglück betraf das römische
- Reich nach dem Tode des Nero?