8
die biedern Bewohner der Hauptstadt ungemein, und
dies« wieder den leutseligen Fürsten; wo er sich nur
zeigte, lief ihm Jung und Alt entgegen und er
schüttelte Allen treuherzig die Hände, als ob er nur
ihres Gleichen wäre.
Die Liebe der Hauptstädter rührte den Fürsten
und er dachte dann in seiner ländlichen Einsamkeit
oft darüber nach, wie er seinen guten Münch¬
nern eine recht große, lange bleibende Wohlthat
erweisen kLnne, und da kam der Herzog endlich
auf den Gedanken, ihnen ein tüchtige» und schö¬
ne- Gotteshaus zu erbauen und traun! e- hätte
Sigmund keinen glücklichern Einfall haben kön¬
nen, denn an einer solchen Kirche fehlte »Sinder
That zur Zeit noch in der Residenz.
Der Herzog gieng mit tüchtigen Baumeistern
zu Rath und nachdem er sich erst für «inen viel
versprechenden Plan entschieden, halte, schritt man
rasch zum Werke.
Auf dem Platze, auf welchem jetzt der berühmte,
groß« Tempel zu unser lieben Frau steht, befand
sich schon vor dem Jahre 1271 ein Bethhaus, wel¬
ches später zur Pfarrkirche erhoben worden war.
DaS alte DethhauS wurde eingerissen. Männer
und Weiber, selbst kleine Knaben und Mädchen leg¬
ten Hand an und nach zehn Tagen bereits war der
Schutt hinweggeräumt. Nun wurde i. I. 146s