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Franken.
(Steifere Geschichte.)
Erster Abschnitt.
Do» de» früheste» Zeiten diS auf Karl den Große».
Wie in der Oberpfalz, so wohnte auch in Franken das
Volk der Hermunduren, unter welchem Gesammtuamen weh,
rere kleinere Völker erscheinen. Wohl trug der Römer auch
in diesen Nvrden seine Waffen, wie die Leichenhügel, Rd-
merstraßen, Pfahlhecke, Thürme, Denkmale, zumal in Mit-
telfranken umPappeuheim uNdEichstadt, das Dammefeld i»
Unterfranken, und römische Ortsnamen beweisen. Auch die
Chatte» oder Hesse» drängen herein, bis eine mörderische
Schlacht (58 nach Christ.) bett Hermunduren das Land von
diesen lästigen Nachbarn befreite. Aber um das Jahr 375,
und in einigen Gegenden schon früher, wurde das Land von
verschiedenen kriegerischen Stämmen überschwemmt. Die
Burgundionen, Alemannen und Cennen*) kämpften da glücklich
gegen die Römer (211). Endlich erlag das Reich der Her¬
munduren der Macht der Thüringer, die im 5. Jahrhuo.
mit ihren KriegerschaareN eö eroberten. Aber nicht über ein
Jahrhundert erhielt sich dieser Herrschaft. Im Jahr 529
oder 531 wurde dieses Reich vernichtet und dem Franken¬
reiche einverleibt. Die Franken, germanische Bdlker, die
Drusus überwunden hatte, machten sich bald wieder frei.
D r usu s Tod gab diesem Volke wieder "neuen Muth. Ihren
heimathlichen Boden wollten sie als Freie bewohnen. Und
wie sehr sie das theure Vaterland liebten, davon ist Folgen¬
des ein deutlicher Beweis.
*) Bo» ihnen ward vielleicht rangenzen» in Mittelst, gegründet.