Full text: [Theil 1, [Schülerbd.]] (Theil 1, [Schülerbd.])

3a3 
eilfter Abschnitt. t 
den Namen der Freiheit. Das Volk hingegen wünschte 
sich Freiheit im.weitesten Sinne; und weil es von Seiten 
des Senats Einschränkungen fürchtete, unterstützte es mit 
unglücklicher Blindheit das Triumvirat mit aller -Macht, 
und ließ^sich durch die großen Versprechungen desselben, 
und den scheinbaren Anstrich, des allgemeinen Wohles hin¬ 
tergehen. 
Als Casar im Triumvirat aufgenommen war, bediente 
er sich des Ansehens seiner Gehülfen, uzn das Konsulat zu 
erhalten. Der Senat hatte noch einen geringen Ein- 
siußübrig; und da er genöthigt war, ihn mit wählen 
zu helfen, gab er ihm den Kalpurnius Bibulus zum Amts¬ 
gehülfen, von dem, er voraussetzte, daß er Cäsars Macht in 
Schranken halten würde; allein der Gegner war zu ge¬ 
wandt, als daß ihm Bibulus, wenn er auch größere Fä¬ 
higkeiten besessen- hätte widerstehen können; nach einem 
schwachen' Versuche zum Besten des Senats, bei dem er 
nicht nachdrücklich unterstützt wurde, blieb er den übri¬ 
gen -Theil des Jahres unthätig. Calar hingegen suchte 
mit großer Thätigkeit die Liebe des Volkes zu gewinnen. 
Er brachte daher ein Gesetz in Vorschlag, gewisse Lände¬ 
reyen in Kampanien unter arme Bürger auszutheilen, die 
wenigstens drey Kinder hätten. Dieser Vorschlag war an 
sich selbst sehr billig, und wurde nur durch die Absichten 
seines Urhebers strafbar. Der Senat, entschlossen, sich ihm 
in allen seinen-Anschlägen zu widersetzen, war ihm. auch 
hierin entgegen, welches nur dazu diente, das Volk nvch 
mehr gegen sich aufzubringen. Der Pöbel trieb mit Stei¬ 
nen die Versammlung von dem Markte; Kalo und Bibu¬ 
lus, die dem Gesetze am eifrigsten entgegen arbeiteten, wur¬ 
den zur Flucht gezwungen; und vxn noch übrigen Theil 
des Senats nöthigte man, einen Eid abzulegen, daß er 
das Gesetz bestätigen wolle. -Wahrend'-dieses Streites 
wurden Pompejus und Krassus von ihrem Gehülfen hin¬ 
tergangen, indem sie mit allem Eifer und ihrem ganzen 
Ansehen das Gesetz durchzusetzen suchten; der erste erklärte 
X r sich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.