42H Geschichte der Römer ll. Letzter Abschnitt.
und Günstlinge erleichterten ^»'r Anfalle barbarischer Völ¬
ker, un^ stürzten endlich den mächtigsten Staat der Welt»
Rom, das Jahrhunderte hindurch die Nationen ge¬
plündert, und die geraubten Schatze derselben verschlun¬
gen hatte, ward den Gothen und hierauf dem wilden
Genserich zur Beute, Und es ist merkwürdig, daß aus
Karthago, der gefallenen und beraubten Nebenbuhlerin
RomS, die Flotte auslisf, die Rom plünderte, und nach
Jahrhunderten Karthagv's Schicksal rächte.
Aber die Vandalen , weit menschlicher, als die Rö¬
mer, zerstörten die eroberte Stadt nicht. Die herrlichen
Gebäude wurden nicht in Schutt verwandelt. Die Ver¬
wüstung, die das heutige Nom zeigt, ist nicht das Werk
wilder Eroberer; der Eifer der Christen, die jede Spur
des Heidenthums zu vertilgen trachteten, riß die prächti¬
gen Tempel nieber, und zertrümmerte die dem Andenken
bürgerlicher Tugend, und kriegerischen Verdienstes gewid¬
meten Werke der Bildhauer-Kunst, deren Anzahl nach
der Versicherung der Schriftsteller nicht viel geringer war,
als jene der Einwohner. Jetzt ist diese Stadt der Wvhiu
sitz des obersten Bischoffs der katholischen Kirche, aber sie
wird in ihren Ruinen, Gegenstand der Forscher des Al¬
terthums, Und der Liebhaber alter Kunst, imtner ehrwür¬
dig bleiben, ein Schatten verschwundener Größe, und ein
Denkmal der Vergänglichkeit gränzenloser Herrschsucht»