Full text: [Zweyter Theil, [Schülerbd.]] (Zweyter Theil, [Schülerbd.])

18 z Zeitr. Händel mit den Sachsen u. Thür. 
(im Jahr 1073) zu Er fürt h eine Kirchenversamm¬ 
lung, wobey die vornehmsten Thüringer erschienen, und 
auf das reine Recht ihrer Freyheit pochten. Als man 
sie dennoch trotz dem allen zur Abgabe verdammte, be¬ 
riefen sie sich auf den Papst und dessen Entscheidung, 
aber Heinrich drohete, daß, wenn sie diesen Weg 
einzuschlagen versuchten, er sie mit den härtesten Stra¬ 
fen belegen würde. Hierüber erschrocken schlossen sie 
einen Vergleich , durch den ihnen ein kleiner Theil der 
Zehenten von ihren Gütern genommen ward. Da Hein¬ 
rich seinen Endzweck nur halb erreicht hatte, so glaubt 
er ihm auf einer andern Seite näher zu rücken. Er 
bauete eine Menge Bergschlösser und besserte die alten 
aus. Die Besatzung darinnen zog des Nachts aus und 
plünderte Lebensmittel zusammen, die Sachsen und 
Thüringer aber wurden gezwungen, dabey allerleyFrohn, 
dienste zu thun, und einen Theil der aufgelaufenen 
Kosten zu bezahlen. 
Säuberlich. Aus was für Völkern bestand denn 
die Besatzung dieser Bergschlösser? 
Pastor. Aus Schwaben, F r a n k e n und an¬ 
dern Anhängern des Königs -- Heinrich schien nun auf 
seine Macht zu trotzen und scbeuete sich nicht, selbst die 
Großen seines Reichs zu beleidigen. Er entfernte die 
Rechtschaffensten und besetzte die erledigten Stellen mit 
schlechten, nichts würdigen Menschen, die seinen Aus, 
schweifungen das Wort redeten. Die Klagen des ge, 
drückten Volks wurden immer lauter, besonders dran, 
gen (107z) die Sachsen mit Drohungen auf die Los, 
lassungihres jungen Herzogs Magnus, der noch immer 
ton Gefängniß schmachtete. Allein weder Drohungen noch
	        
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