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Es würde vergebliche Mühe seyn, wenn wir unftrü
Lesern beschreiben wollten- wie groß das Vertrauen
und die Liebe war, welche die Bauern zu Liebsdorf
für ihren Herrn Pastor gefaßt hatten- Seine ein¬
nehmende Freundlichkeit, die er in jedes Wort zu le¬
gen wußte, sein väterlicher Rath in allen Lagen und
Verhältnissen ihres Lebens und endlich, die weisen Leh¬
ren, welche sie sonntäglich aus seinem Munde empfien-
gen — alles das feuerte sie an , dem alten Manne,
(der mit eisgrauen Haare dem Ziele entgegengieng,
das ihm zur Belohnung für seine Thaten jenseits
winkte,) durch ihre Folgsamkeit und gutes Betragen
alle nur ersinnliche Freuden zu schaffen. Dies schien
ihnen jedoch noch nicht hinlänglich; sie gedachten ihn
noch überdies', an einem Tage, wo er sich besonders
freuen könnte, mit einem ländlichen Feste zu überra¬
schen, das der Herr Cantor Säuberlich durch man¬
cherley wohl ausgedachte Feyerlichkeiten besonders zu
begehen hoste. Dieses Fest war des Herrn Pastors
Geburtstag.
Am frühen Morgen nun, da der Herr Pastor
eben aufgestanden, sein Frühgebet verrichtet, und Gott
gedankt hatte, daß er ihn einen neuen Zeitraum sei¬
nes thätigen Lebens hatte antreten lassen, hört' er auf
einmahl eine sanfte Musik, die sich in der Hausflur
erhob. Sein biederes Weib, die Frau Pastorin, la-
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