Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

Restitutions-Edikt. 129 
nahm die Stadt Wismar (7 Meilen von Lübeck) 
weg und ließ 15 Kriegsschiffe bauen, nachdem r 
vom Kaiser ;nm Reichs Admiral ernannt werd n 
war. Nichr lauge darauf geriet!) auch fcic Inzel 
Rügen und die Siavr Stralsund, die gleichsam der 
Schlüssel zur Ostsee war, in seine Gewalt. Es war 
nicht anders zu erwarten, Ferdinand mußte sto^z 
und herrschsücht'g werden, den» das Gluck war ihm 
zu günstig. Solchen Grundsätzen gemäß trat er 
den l6. März 1.629 mit einem NcstitutivNs- Edikt 
(wörtlich: Miederherstellungs - Edikt) hetvor, nach 
welchem alle Güter und Besitzungen, welche die 
Protestanten nach dem Religionsirieden von den 
Katholiken erhalten hatten, den letzter» wieder her¬ 
aus gegeben werden sollten. Auch behielt er stch 
Vor, die protestantische Religion ganz umzuschmel¬ 
zen und zur Gunst der päpstlichen eine Verbesserung 
der Kirche einzuführen Den Widerspenstigen dro- 
hete er mit der Reichsach! und dem Verluste ihrer 
Güter. 
Säuberlich. Käm denn dieß schreckliche 
Edikt wirklich zur Ausführung? 
Pastor. Eines LbeilS' In Augsburg, wo 
Man den evangelischen Bürgern die freie Ausübung 
ihres Glaubens untersagte, wurde der Ansang ge¬ 
macht. hieraus kam es nach Schwaben, Weßpba- 
len, Sachsen, Franken und an den Rhein und wo cs 
nichr augenblicklich angenommen ward, sstzte man 
der Weigerung eine Armee von m.hr als i6.000 
Mann Infanterie und 1500 Mann Cavallerie cnts 
gegen. Jetzt schonte Ferdinand weder Feind noch 
Freund/ alles war ihm gleich, wurde doch sein In¬ 
teresse beobachtet. 
Die Folge von allen diesen Gräßlichkeiten war 
ein allgemeines Mißvergnügen der Stande des
	        
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