Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

*46 Bemerkungen. 
Liese unverhofte Weise erhielten die Gewerbe der 
Teutschen einen gefährlichen Stoß, Färbereien und 
Wollenmanusakturen geriethen in Abnahme, das 
Silber verlvhr an seinem Werthe und als endlich 
auch die neidischen Engländer das baltische Meer 
Leschissten, so wurde diese Abnahme immer sichtba, 
rer, die Zeug- und Tuchmanufakturen kamen in 
Verfall, man vermied, vielleicht aus;Bcsorgmß, 
neue Spekulationen möchten eben so wenig gelin¬ 
gen, den Blick in die Zukunft, war mit dein zusrtc- 
Len, was man bereits erworben hatte — kurz der 
Eifer für größere Vervollkommnung erlosch allmah- 
lig mehr. Dieß Stocken der Gewerbe trennte zu¬ 
gleich deü mächtigen hanseatischen und rheinischen 
Bund, von dem ich zu Ansauge unsrer Unterhal¬ 
tung über die teutsche Geschichte gesprochen habe; 
fremde Nationen gewannen dabei, die teutsche ver¬ 
kokst, zumahl da sich nun auch der fürchterliche 
Zojahrige Krieg ins Spiel mischte, der leider! alle 
Quellen des Erwerbes und Fleißes auf eine lange 
Zeit verstopfte und dem armen Ternschland nichts 
als Raub, Mord und Jammer zum Andenken hin¬ 
terließ. 
Hierinnen befanden sich auch die Ursachen, 
warum das teutsche Reich in allem, was es vorher 
zu seinem Vortheile ausgezeichnet hatte, merklich 
verlohr. Einen Beweis davon lieferte z. E. die 
Abnahme der gröbern Geldsorten. Dieß kam da¬ 
her, weil r) die Bergwerke bei weitem nicht mehr 
so verschwenderisch ergiebig waren, als sonst; 2) 
kannte man in der Ausfuhr des ungemüuzten, ro¬ 
hen Silbers keine Grenzen; 3) sckmolz man dasselbe 
in Teutschland in großen Massen ein, damit schlech¬ 
tere Sorten daraus geprägt werden konnten. Das 
Gold verlohr. sich täglich mehr, die Goldgulden
	        
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