Stehende Kriegsherr?. 15y
tere nicht geringere Vortbeile^ Kurz vorher raubte
eine Kanonenkugel dem Marschall Lürenne das Le¬
ben/ eben als er unter dem Feuern der beiden
gegenüberstehenden Armeen rekognosziren ritt.
Wahrscheinlich würden die Teutschen die Franzosen
noch völlig besiegt haben, wenn sich dre Holländer
nicht von dem Mündnisse losgerissen und mrt dem
Könige Ludwig zu Nymwegen (in (Heldern) am 10.
August 1678 einen Frieden geschlossen hätten: Der
Kaiser fühlte sich nun zu schwach., den Krieg allein
fortzusetzen, und folgte am 5. Februar 1679 dem
Beispiele der Holländer.
Vermöge dieses Friedens behielt der Kaiser
Philippsbmg , Freiburg , blieb den Franzosen.
Schweden bekam Pommern wieder, bis auf das
Land disseirs der Oder. Dieß kam an Branden¬
burg, mir der Erklärung, daß ihn! Schweden
500,000 Rthlr., so wie Frankreich 300,000 zahlen
müsse.
Von jeher war es üblich gewesen, daß die
kriegführenden Machte nach Beendigung ihrer Feld-
züge ihre Truppen wieder entließen. Allein Frank¬
reich folgte dieser Regel keincsweges; es ließ viel¬
mehr die (einigen auf den Grenzen stehen. Dieß
ahmte Deutschland nach — und seit dieser Zeit ist
es gewöhnlich worden, stehende Heere zu halten,
es sey nun Krieg oder Friede. Hier war es nun
aber besonders nöthig, da allem Anscheine nach der
König von Frankreich nichts Gutes im Schilde
führte, wie er denn das nicht lange darauf durch
die Errichtung seiner Wiedervereinigungskammern
deutlich genug bewiest.
P e r l s. Was verstehn wir denn darunter?
Pastor. Der König setzte 1L80 zu Metz,
Breisach, Besaneon und Dornick gewisse Gerichts.-