Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

Fehde zwischen den Fürsten u. Reichsstädten 17 
binden und dann in die Moldau werfen. Wenn er 
bei Tafel saß, stand der Scharfrichter gemeiniglich 
im Vorzimmer und wartete nur des königlichen 
Winks, um seine gefährliche Kunst auszuüben. ES 
konnte gar nicht fehlen, solche Thaten, die seiner 
Würde zum Schimpf gereichten, mußten das Herz 
seiner getreuen Unterthanen mit, bitterm Haß erfüllen. 
Im Jahr 138? kehrte Wenzel nach Teutsch¬ 
land zurück und ertheilte den fränkischen und schwä¬ 
bischen Reichsstädten einen Versicherungsbrief, daß 
w alle ihre Rechte schützen und sie gegen ihre Feinde 
vertheidigen wolle. Dadurch erwarb er sich einen 
ziemlichen Anhang, mit dem er den teutschen Für¬ 
sten, die ihm durchaus nicht gewogen waren, zu 
trotzen glaubte. Er brachte auch zu Mergent¬ 
heim (in Franken, an der Tauber) einen allgemei¬ 
nen Landfrieden zu Stande, den die Fürsten und 
Edelleute bis aus den Georgstag 1390 verlängerten. 
Es war voraus zu sehen, daß die Fürsten, welche 
Lurch den Bund mit den Reichsstädten noch unzu¬ 
friedener geworden waren, endlich mit Feindseligkei¬ 
ten losbrechen würden. Kaum war er also nach 
Böhmen zurückgekehrt, als die langgefürchtete Fehde 
zwischen denselben und den Städten ausbrach. Die 
Sache war eigentlich die: Herzog Friedrich von 
Baiern stritt sich wegen der Probstei (geistliches 
Stift) Berchtolsgaden (im Salzburgischen) 
mit dem Erzbischoff von Salzburg; schon war die 
Fehde beigelegt, als demohngeachtet Friedrich den 
Erzbischoff überfallen und .gefangen nehmen ließ. 
B
	        
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