Bayrischer Erbfolge - Krieg. 199
Pastor. So eben wollt' ich dav 0«sprechen.
Ein eben nicht wichtiger Krieg entsprang aus der
Baierischen Erbfolge. Die Geschichte davon ist
diese: Am 30 Dezember 1777 starb derBaierische
Churfürst, Maximilian Josef, an den Pocken und
endigte dadurch den Baierschen Mannsstamm. Der
Kaiser machte auf Nrederbaiern Anspruch, weiter
sich auf eine Todttheilung im I. »353 berief, wo
Nrederbaiern dem Oesterreichischcn Herzog Albrecht
dem V. zugedacht worden war. Der Churfürst
Theodor von der Pfalz, der nach Maximilians
Lode die Baierschen Lander in Besitz nahm, ließ
sichs gefallen, aber Friedrich II. von Preussen
widersetzte sich dieser ^Anmassung. Da JosefS
Mutter, Maria Theresia, zumFnedengestimmtwar,
so versuchte sie Anfangs gütliche Ausgleichungen,
doch der König schien davon nichts hören zu wol¬
len und versicherte sich der freundschaftlichen Gesin¬
nungen des französischen und russischen Hofes.
Mittlerweile rückten die Oesterreichischen und Preust
fischen Truppen an die Grenzen von Schlesien,
Böhmen und Mahren. Im Monat Julius 177$
begann der Krieg, der aber schon ein Jahr darauf
am 13 Mai 1779 durch den Frieden zu Teschen
in Oberschlesien beendigt ward, wohin eS vielleicht
noch nicht gekommen sein würde, wenn nicht Ru߬
land zum Frieden mitzuwirken, dem Oesterreichi¬
schen Hause mir einer Macht von 60,000 Mann
aedrohet hatte
P e r l s. Und was gewann nun Oesterreich?
Pastor. Wenig. Bor allen Drngen ent¬
sagte es den gemachten Ansprüchen auf Nieder»
Barern, welches wenigstens 238 teutsche Quadrat-
Meilen begriff, jetzt erhielt es (mehr aus Barm¬
herzigkeit) von Pfalz. Paiern (wie es hieß zum