Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

toQ io. Zeitr. Maria Theresia stirbt. 
Beweis gegenseitiger Zuneigung) ein Stück des 
zwischen der Donau, dem Inn- und dem Salza- 
Flusse gelegenen Landes, welches statt 2Z8 nur 
38 Quadrat-Meilen betrug. Jener Friede zu Te- 
scheu wurde grade an dem Geburtstage der Kaise¬ 
rinn unterzeichnet. Dieser Friede ist um deswillen 
für das teutsche Reich besonders bemerkenswert!), 
weil darinnen ein sehr wichtiger Punkt der teut¬ 
schen Staats-Verfassung, die männliche Erbfolge, 
auch auf die entferntesten Agnaten (Anverwand¬ 
ten) eine neue Bestätigung erhielt und auf diese 
Weise den Ansprüchen zur Nachfolge und Anwart¬ 
schaften, in Beziehung ehemaliger Verschenkungen 
der Vorzeit, Grenzen gesetzt wurden. 
Nach Maria Therestens Todte — (welcher am 
29 N0V. 1730 erfolgte), erhielt Josef, als Erzher¬ 
zog von Oesterreich und König Hungarn und Böh¬ 
men freie Hand im Spiele. Er lösete alle Bedrü¬ 
ckungen in Religions-Sachen förmlich auf, ver¬ 
stattete eine vollkommene Gewissensfreiheit, setzte 
(d. h. in seinen Erblanden) die Bischöffe ausser 
aller wesentlichen Abbangigkeit, vom päpstlichen 
Stuhle, hob eine Menge unnützer zu nichts die¬ 
nender Manns- und Frauenklöster auf, und ent¬ 
fernte, so weit sichs thun ließ, allen Aberglauben 
und alle mystische Gebräuche beim öffentlichen Got¬ 
tesdienste. Pabst Pius Vl. ward aufmerksam, als 
er Josefs Kloster-Reformen vernahm und legte 
selbst (>782) einen Besuch bei ihm in Wien ab, 
um ihn hier durch persönliche Uebcrredungen auf 
andere Gedanken zu bringen, aber Josef ließ sich 
nicht irren, sondern blieb hartnäckig bei dem Plane 
stehen, den er entworfen und als vernünftig gefun¬ 
den hatte.
	        
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