Nikolaus V. stirbt, ihm folgt Catixtus HL 47
nicht augenblicklich auflößten, er sich sehr bitter rachen
würde. Dieß Harle Benehmen eines Mannes, der so
sehr alle Pflichten des Regenten aus den Augen setzte,
erfüllte nicht nur die Churfürsten, sondern auch alle
Stände des N ichs mit Zorn und UNmuth — sie
errichteten, trotz seines Verbotes, einen Verein, und
beschlossen am Ende desselben, auch aufs künftige
Jahr eine Zusammenkunft, weil dießmahl nichts alle
Churfürsten und Gesandte erschienen waren. In
Absicht des Kaisers aber kamen sie darinnen überein,
daß sie entweder, bei Fortsetzung seiner Widerspen¬
stigkeit, einen neuen Kaiser, oder wenigstens einen
römischen König wählen wollten. Doch — aus
allen diesen wohlklingenden Plänen wurde — nichts,
weil es dem Staatskörper leider! an Einheit und
vollkommener Uebereinstimmung der Gemüther
fehlte.
Im Jahr 1455 starb Nikolaus V. Die
Stände ersuchten den Kaiser dringend, daß er dem
ncuerwählten Papst Calixtus III. nicht eher den
Gehorsam (Obedienz) leisten möchte, bis er heilig
versprochen hatte, sich ganz nach den Absichten des
Reichs zu bequemen, welches diese für das beste
Mittel ansahen, den Stolz der Päpste zu demüthi¬
gen: denn leider! hat/e sein Vorfahr, Nikolaus V.
die wenigsten Punkte des uns bekannten Aschaffen-
durchsehen Konkordats erfüllt und sich, wie Euge-
nius, allerhand Sünden und Vergehungen gegen
denselben zu Schulden kommen lasten. Aber auch
diesen billigen und gerechten Wunsch ließ der Kaiser