Schweizerbund. 5 ?
diese Angelegenheit ins Reine war, beschloß Max,
den König von Frankreich, Carl, der in Neapel ein¬
gefallen war, anzugreifen. Das teutsche Reich ver¬
sprach ihm zu diesem Zuge 300,000 Gulden —
ein hoher Beweis, wie werth es ihn harte. Er
schickte, obne die Armee der Verbündeten, 3000
Mann nach Italien, und Carl, der dadurch von
Frankreich abgeschnitten zu werden fürchtete, ver¬
ließ eiligst das neapolitanische Gebiet. Die Italie¬
ner waren jedoch mit dem Kaiser, sobald Carl das
Land geräumt hatte, eben so wenig zufrieden, als
mit dem letzter», sie gaben ihm dieß sehr deutlich zu
verstehen und so ;— verließ Max sehr mißvergnügt
«in Land, wo man ihn äußerst undankbar behandelte.
Kurz darauf entspann sich in der Schweiz ein
Krieg zwischen den Tyrvlern und Graubündtern,
, wegen einer Grenzstreitigkeit. Die Graubündler,
denen überhaupt die kaiserliche Nachbarschaft gefähr¬
lich zu seyn schien, errichteten 1497 den bekannten
Schweizerbund, welchem Beispiele im folgen¬
den Jahre drauf auch die Churbündter folgten. Es
war nun ganz natürlich, daß die alte Feindschaft
des teutschen Reichs gegen die Schweizer aufs neue
erwachte, und zwar um so mehr, da sie durch die
Entsagung des schwäbischen Bundes und durch die
Weigerung, sich dem Cammergerichte zu unterwerfen,
deutlich bewiesen, daß sie die erste, beste Gelegen¬
heit ergreifen würden, um sich von dem teutscher,
Reiche ganz unabhängig zu machen. Max kündigte
ihnen den Krieg an. Die Schweizer fochten wacker