Hebel: Sommerlied. Ebert: Waldlied.
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2. Er steht mit einem Fuße
Im nassen Wiesengras;
Das brennt im goldnen Gusse
Wie seuriger Topas;
Er schwingt gleich einer Brücke
Von lauter Edelstein
Am dunklen Waldesrücken
Sich in die Luft hinein.
3. Und in den Wolken schimmert's
Wie mit Juwelenschrift,
Und aus den Gräsern flimmert's
Mich an von Flur und Trift;
Herz, traue deinem Retter,
Der deines Bunds gedenkt
Und Sonnenschein auf Wetter
Und Trost in Tränen schenkt.
Gerok.
81. Sommerlied.
Johann Peter Hebel, geb. am 10. Mai 1700 zn Basel; Prälat in Karlsruhe,
gest. am 22. September 1826 in Schwetzingen ans der Reise.
1. Blaue Berge!
Von den Bergen strömt das Leben;
Reine Luft für Mensch und Vieh,
Wasserbrünnlein spat und früh
Müssen uns die Berge geben.
2. Frische Matten!
Grüner Klee und Dolden schießen;
An der Schmiele, schlank und fein,
Glänzt der Tau wie Edelstein,
Und die klaren Bächlein stießen.
3. Schlanke Bäume!
Muntrer Vögel Melodeien
Tönen im belaubten Reis,
Singen laut des Schöpfers Preis,
Kirsche, Birn' und Pflaum' gedeihen.
4. Grüne Saaten!
Aus dem zarten Blatt enthüllt sich
Halm und Ähre, schwanket schön,
Wenn die milden Lüfte wehn,
Und das Körnlein wächst und füllt sich.
5. An dem Himmel
Strahlt die Sonn' im Brautge¬
schmeide;
Weiße Wölklein steigen auf,
Ziehn dahin im stillen Lauf;
Gottes Schäflein gehn zur Weide.
6. Herzensfrieden,
Woll' ihn Gott uns allen geben!
O dann ist die Erde schön!
In den Gründen, auf den Höh'n
Wacht und singt ein frohes Leben.
7. Schwarze Wetter
Uberziehn den Himmelsbogen,
Und der Vogel singt nicht mehr;
Winde brausen hin und her,
Und die wilden Wasser wogen.
8. Rote Blitze
Zucken hin uud zucken wieder,
Leuchten über Wald und Flur.
Bange harrt die Kreatur;
Donnerschläge stürzen nieder.
9. Gut Gewissen,
Wer es hat, und wer's bewachet,
In den Blitz vom Weltgericht
Schaut er und erbebet nicht,
Wenn der Grund der Erde krachet.
82. Waldlied.
1. Ein sanfter Morgenwind durch- Hell wirbelt der Vögel muntres
zieht 1 Lied,
Des Forstes grüne Hallen, Die jungen Birken wallen.