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Erste Periode.
VII. jFranßmri). *)
a.) Unter Königen aus dem jüngern Hause Valois.
Als mit Karl YIII. das ältere Haus Valois ausgestorben
war, gelangte das jüngere mit Ludwig XII. (1498—1515)/
dem bisherigen Herzoge von Orleans, zur Regierung. Er min¬
derte die Steuern und traf manche gute Einrichtung, weßhalb
er der Vater des Volkes genannt wurde. Wie sein Vorgänger,
strebte auch er nach Eroberungen in Italien, wozu er durch
Verkauf einträglicher Civilämter sich Geld zu verschaffen suchte.
Mailand, auf welches er durch seine Großmutter Valentina
Visconti Ansprüche hatte, nebst Genua kam schon im I. 1499
in seine Gewalt, ging aber nach zehn Jahren wieder verloren,
als die übrigen Mitglieder der Ligue von Cambrai aus Eifer¬
sucht über die Siege der Franzosen die Waffen gegen ihn kehr¬
ten und ihn zu Separatverträgen zwangen, in denen er auf
Mailand verzichtete, an England Geld zahlte, und Ferdinand
*) F. A. Thuani hist, temporis sui Lond. 1733; Französische Me¬
moiren von Martin du Bellay 1513—1546; Brantome
1515 — 1598; Montluc 1521—1556; Tavannes 1530—1573;
de la Place 1555—1561 ; de l a Noue 1559—1572; de la
Lourd Auvergne 1560—1586; Castelnau 1559—1570; Mar-
gareth de Balois 1561 — 1581; Sully 1590—1600 ff. H. C.
Davila, Geschichte der bürgerl. Kriege v. Frankreich 1547—1598;
übers, v. Reith, Leipz. 1792; Herrmann, Fran; I. König v.
Frankreich, Leipz. 1824; Herrmann, Frankreichs Religions - ».Bür¬
gerkrieg im löten Jahrh., Leipz. 1829; Anci 11 on, tableau des
revol. etc. T. II. J Wachsmuth, historische Darstellungen aus der
Geschichte der neuern Zeit, I. Th. 1831; L. Wachter, die Pariser
Bluthochzeit, Leipz. 1826; v. Raumer, Geschichte Ludwigs XIII.
und des Cardinals Richelieu, in dessen hist. Taschenbuch, i. Jahrg.
1830; St. Aulaire, Geschichte der Fronde. Aus dem Französischen,
2 Bd., Leipz. 1827; H- v. Perefixe, Lebensgeschichte Heinrichs IV-,
Königs v. Frankreich, aus dem Franz., Tubing. 1792.