Full text: [Dritter Theil] (Dritter Theil)

118 Erste Periode. 
ziehung gewann, und Smolensk und Severien den Polen wie¬ 
der abnahm. 
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xiii. Ungarn 
Auf Ladislav VII. folgte sein Sohn Ludwig II. (1516 bis 
1526), unter welchem Ungarn noch tiefer sank. Während die 
Großen des Reichs sich in Parteien theilten, streiften die Türken 
ungestraft in das Land, und als Ludwig sie bekämpfen wollte, 
verlor er mit dem größten Theile seines Heeres bei Mohacz 
sein Leben. Die eine Partei der Großen wählte nun Johann 
von Zapolya, den Woiwoden von Siebenbürgen, die andere 
Ludwig's Schwager, den Erzherzog Ferdinand I. vonOester- 
reich (1527—1564), zum Könige von Ungarn. Lang andauernde 
und verheerende Kriege waren, da Johann von dem mächtigen 
Sultan Solyman unterstützt wurde, die Folge dieser getheil¬ 
ten Wahl. Selbst der durch Kaiser Karl V. vermittelte Friede 
zu Großwardein (1538),vermöge dessen Zapolya den Königs¬ 
titel und auf Lebenszeit die Hälfte von Ungarn und ganz Sie¬ 
benbürgen behielt, nach seinem Tode aber Ferdinand ganz Un¬ 
garn bekommen sollte, verschaffte dem Lande keine dauernde 
Ruhe. Denn als nach dem Ableben Zapolya's (Jul. 1540) sein 
Sohn Johann Sigismund gegen den Vertrag zum Könige 
ausgerufen und von seiner Mutter in den Schutz Solyman's 
gegeben wurde, brachen die Kriegsstürme abermals aus, deren 
Ende Ferdinand nicht erlebte. Erst Maximilian I. (1564 bis 
1576) brachte es dahin, daß Johann Sigismund auf Ungarn 
verzichtete und sich mit dem Fürstenthume Siebenbürgen, als 
einem Vafallenlande von Ungarn begnügte (1570). Nach dem 
bald darauf erfolgten Tode (1571) Johann's wurde Stephan 
Bathori zum Fürsten von Siebenbürgen gewählt. 
Während dieser politischen Stürme verbreitete sich auch in 
Ungarn und Siebenbürgen der Protestantismus, und gewann, 
so sehr man ihn auch anfangs verfolgte, besonders unter der 
duldsamen Regierung des weisen Maximilian II., einen immer 
großem Anhang. Unter der schwachen Regierung R u d o l p h's H.
	        
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