Pompejus und Cäsar.
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ZU sichern. Leider wurde der edle Held fünf Jahre lang von Cäsar
gefangen gehalten, dann im Trinmphzuge aufgeführt und enthauptet.
Um das Jahr 50 v. Chr. war die Unterwerfung Galliens
bis zum Rhein und zum Ozean als vollendet anzusehen. Dem sieg¬
gekrönten Feldherrn standen die reichen Mittel des eroberten Landes zur
Verfügung; in dem durch schwere Kämpfe mit den streitbaren Kelten und
Germanen erprobten Heere hatte er sich ein furchtbares Werkzeug für
weiteres Emporsteigen geschaffen.
b) Ter Sieg über Pompejus und die Senatspartei int zweiten49
Bürgerkriege. a) Der Bruch zwischen den beiden Neben¬
buhlern. Während Cäsars gallischer Feldzüge hatte sich die politische
Lage in Rom bedeutsam geändert. Zwar waren die Versuche
des Senats, sich der drückenden Bevormundung durch die drei Männer zu
entziehen, vorläufig vergeblich gewesen. Noch im Jahre 56 v. Chr. hatten
die Trinmvirn bei einer Zusammenkunft in Oberitalien ihre
politischen Rollen von neuem verteilt. Dem Cäsar wurde die Statt¬
halterschaft über Gallien auf weitere füufJahre uach Ablauf des
ersten Qninquenniumsx) verlängert. Pompejus uud Krassus sollten
für das folgende Jahr das Konsulat bekleiden und nach Ablauf ihres
Amtsjahres, der eine Spanien, der andere Syrien auf fünf Jahre
als Provinz erhalten. Der Senat mußte diesen Beschlüssen, wenn
auch widerwillig, seine Zustimmung geben. Aber nun war Krassus im
Jahre 53 v. Chr. im Kampfe gegen das kriegerische Reitervolk der 5:
Parther in Kleinasien gefallen. Der Tod der fchvnen Julia, der
Tochter Cäsars und Gattin des Pompejus, der um dieselbe Zeit erfolgte,
war nicht ohne Einfluß auf das Verhältnis der beiden Machthaber, die
jetzt ohne Nebenbuhler einander gegenüberstanden, beide begierig, sich die
Alleinherrschaft im Staate zu sichern. Pompejus begann daher sich
d e r S e n a t s p a r t e i z u u ä h e r u, um mit ihrer Hilfe seine selbstsüchtigen
Pläne durchzusetzen. Als es im Anfang des Jahres 52 anläßlich der Kon¬
sulwahlen zu wilden Straßenkümpfen zwischen den Anhängern der demo¬
kratischen Partei und denen der Optimalen kam, ließ sich Pompejus
vom Senat zum alleinigen Konsul mit außerordentlichen Vollmachten
ernennen. Er benutzte seine Stellung dazu, sich die Statthalterschaft über
Spanien auf weitere fünf Jahre verlängern zu lassen, während er für
seinen bisherigen Verbündeten das gleiche nicht beantragte. Ja auf sein
Betreiben wurde sogar vom Senat an Cäsar das Verlangen ge¬
stellt, nach Ablauf seiner Statthalterschaft sofort sein
Heer aufzulösen. Als aus Cäsars Veranlassung der Senat von
—45 v.Chr.
v. Chr.
2) Quinquennium, Zeitraum von fünf Jahren.
Bachmcinn, Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte.
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