—
—c
42
Vorwork.
—SAd
D. „Deutsche Lesebuch“, das wir vor mehr als zwanzig Jahren heraus⸗
gaben), hat sich von seinem ersten Erscheinen ab zahlreiche Freunde erworben,
ist in der pädagogischen Presse auf das günstigste beurteilt und vom 3l
Preuß. Ministerium der geistlichen, Unterrichts· und Medizinalangelegenheiten
für den Unterrichtsbetrieb in den gesamten Monarchie genehmigt worden.
Als eine stillschweigende Anerkennung seines Wertes dürfen wir es wohl auch
ansehen, daß die zahlreichen, von uns zuerst in das Lesebuch eingeführten
Stücke fast ausnahmslos in andre gleichartige Bücher übernommen wurden.
Seit dem Erscheinen unsers Buches ist aber ein Vierteljahrhundert
vergangen, und manche literarische Erscheinung ist seitdem hervorgetreten,
welche Berücksichtigung im Schullesebuche verdiont. Wenn wir nun davon
auch allmählich mancherlei unserm Buche angeeignet haben, so liegt doch auf
der Hand, daß ein weit verbreitetes Schulbuch in neuen Auflagen nur mäßige
Veränderungen erfahren darf, und daß häufige durchgreifende Umgestaltungen
beim Unterricht unliebsame Störungen mit sich bringen.
Wir haben uns darum entschlossen, unser seit einer Reihe von Jahren
fast unverändert gebliebenes fünfteiliges Lesebuch (Ausgabe A) wieder einmal
sorgfältigster Prüfung und teilweiser Erneuerung zu unterwerfen, Veraltendes
auszuscheiden, Minderwertiges durch Vollwichtigeres zu ersetzen, die auf⸗
genommenen Lesestücke noch passender auf die einzelnen Stufen zu verteilen
und literarischen Erzeugnissen der neuern Zeit, soweit sie eine wirkliche
Bereicherung des Lesebuchs darstellen, Aufnahme zu gewähren. Der größere
Teil der Lesestücke unserer Neubearbeitung ist selbstverständlich der bisherigen
Ausgabe entnommen.
Bei der Auswahl neuer Stoffe sind wir jetzt wie früher bemüht gewesen,
nur aufzunehmen, was einerseits das Interesse des Schülers zu erwecken
vermag und seinem Verständnisse erschlossen werden kann, anderseits durch
tadellose und schöne Form mustergültig ist. Demnach bieten wir nur Lesestücke
die von unsern besten Schriftstellern herrühren, mögen diese für das deutsche
Volk überhaupt oder für die Jugend insbesondere geschrieben haben. Im
allgemeinen haben wir die aufgenommenen Slücke getreu nach den Originalen
gegeben, ausnahmslos soweit sie Gedichte sind. Kleine Änderungen, die
namentlich auf den ersten Stufen nicht völlig zu vermeiden sind, finden sich
nur in Prosastücken, die häufig als Teile größerer Ganzen gekürzt und abge-
92 m
Al ea, eeeenrhien in drei Ausgaben, einer fünfteiligen (4)