Full text: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

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10. Siehe, nun stürzen die himmlischen Quellen, 
strömend ergießen die Wolken den Schoßl 
Dächer, sie traufen, und Bäche, sie schwellen. 
alle die Schleusen des Himmels sind los; 
dämmernd verschwindet im düsteren Regen 
Himmel und Erde, die weite Natur, 
aber den süßen, befruchtenden Segen, 
durstig verschluckt ihn die lechzende Flur. 
11. Ihr Kinder, lobt den Herrn der Welt, 
er tränkt die Flur, er labt das Feld, 
er schmückt das Blümlein, speist den Wurm 
und segnet auch im Wettersturm; — 
behüt' uns, Gott, in Gnaden! 
12. Milder schon fallen die silbernen Tropfen, 
munter schon zwitschert ein Sperling vom Dach; 
frisch in der Werkstatt vernimmt man das Klopfen, 
all das verschüchterte Leben wird wach; 
fern am Gebirge, dahin er gezogen, 
murrt noch der Donner, ein fliehender Leu; 
aber am Himmel der leuchtende Bogen 
kündet's der Erde: Der Herr ist getreu! 
13. Ihr Kinder, auf, hinaus ins Feld, 
wie weht's und duftet's durch die Welt! 
Wie glänzt die Luft, wie perlt die Flur! 
Hab' Dank, o Herr der Kreatur! 
Behüt' uns, Gott, in Gnaden! 
August 1858. 
42. Regenbogen. 
Karl v. Gerok. 
Palmblätter. 112. Auflage. Stuttgart. 1894 S. 212. 
1. Das WVetter zieht hernieder 
an ferner Bergeswand, 
die Vögel singen wieder, 
friseh duftet Plur und Land; 
am Himmel, noch umzogen 
vom grauen Wolkenflor, 
tut sechon der Regenbogen 
mildleuchtend sieh hervor.
	        
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