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der Siidostkiiste Spaniens als starken Stützpunkt der kartha¬ 
gischen Macht gründete, einen Vertrag, der den Hasdru- 
bal verpflichtete, den Ebro nicht mit Heeresmacht zu über¬ 
schreiten , freilich damit zugleich mittelbar das Zugeständ¬ 
nis enthielt, dass Rom den Karthagern südlich des Ebro freie 
Hand lasse. 
Der längst erwartete Einfall der Gallier in Italien, 
das nach den aus diesem Anlass gemachten Erhebungen damals 
über rund 770000 Wehrfähige verfügte, erfolgte im Jahr 225: 
Bo]er und Insübrer, denen sich zahlreiche transalpinische Krieger¬ 
scharen, „Gäsaten“, angeschlossen hatten, fielen in Etrurien ein 
und besiegten ein römisches Heer bei Clusiiun, zogen sich aber 
dann vor einem zweiten römischen Heer zurück und wurden bei 
Telamon an der etrurischen Küste, wo ihnen ein eben von Kor¬ 
sika zurückgekehrtes drittes römisches Heer in den Rücken kam, 
vernichtet. Nun drangen die Römer in das feindliche Gebiet ein: 
224 wurden die Bojer unterworfen, 223 ging der Konsul C. Fla- 
minius über den Po und siegte durch die Tapferkeit seiner Soldaten 
über die Insübrer; 222 eroberte der Konsul M. Claudius Marcellus 
nach einem Sieg bei Clastidium (auf dem rechten Poufer), wo er 
durch Tötung des feindlichen Führers Viridömar spolia ojpima, (die 
dritten der römischen Kriegsgeschichte) erbeutete, die Hauptstadt 
der Insübrer, Mediolanum,. Um im Land der Besiegten festen Fuss 
zu fassen, wurde die Anlegung der Kolonien Placentia und Cremöna 
auf beiden Seiten des Po in Aussicht genommen; sie wurde aber 
erst 218 ausgeführt. Flaminius baute als Censor 220 die nach ihm 
benannte Strasse von Spoletium nach Ariminum, und mit seiner 
Unterstützung ging bald darauf das gegen die Beteiligung der 
Senatoren an den Geschäften des Grosshandels gerichtete Gesetz 
des Tribunen Q. Claudius durch, das bestimmte, dass ein Senator 
oder ein Senatorensohn kein Schiff von mehr als 300 Amphoren 
(= rund 80 hl) Tonnengehalt haben dürfe. Die für die Klein¬ 
bauern nachteilige Folge dieses Gesetzes war, dass die sena- 
torischen Familien ihr Vermögen hauptsächlich in italischem 
Grundbesitz anlegten. 
Hannibal in Spanien; zweiter Jllyrischer Krieg-. Während 
so die Parteien in Rom sich schroff gegenüberstanden und in 
Oberitalien zwar die Feinde besiegt, aber noch keine sicheren 
Verhältnisse geschaffen waren, hatten die Dinge in Spanien eine 
Wendung genommen, die einen neuen Krieg mit Karthago in Aus¬ 
sicht stellte. 221 war Hasdrubal ermordet worden und ihm durch 
Wahl des Heeres, unter Zustimmung der karthagischen Regierung, 
im Oberbefehl Hamilkars ältester Sohn, der damals 26jährige 
Hannibal nachgefolgt, der, wegen seiner ritterlichen Per-
	        
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