Full text: [Bd. 3, [Schülerbd.]] (Bd. 3, [Schülerbd.])

264 
II. Das Menschenherz in Lust und Leid: Gott und Glaube. 
III. Gedankengang. Der Grundgedanke, welcher als Kehrreim 
in jeder Strophe wiederkehrt, ist: „Sei du mit mir!" Str. 1. Du bist 
der Gnadenschatz meines Herzens in Freude und Leid; Str. 2 in der 
Jugend und im Mannesalter. Str. 3. Behüte mich im Glück vor Über¬ 
mut und im Mißgeschick vor Kleinmut. Str. 4. Gieb meinen Liedern 
Reinheit und Kraft. Str. 5. Gieb Mut zu kühnem Wagen und Segen 
zur Ausführung. Str. 6. Sei mein ganzes Leben hindurch mein Trost 
im Leide, meine Stärke in der Arbeit und im Kampfe, mein Licht in 
Finsternis und Trübsal. 
IV. Verwandtes. Zu Str. 4 und 5 vergl. L. A. Stöber: 
B. An Dichter und Leser. 
Bibl. deutsch. Klassiker. Hildburghausen. XX, S. 459. 
1. Willst du dichten, — sammle dich, Daß du seine Züge klar, 
Sammle dich wie zum Gebete, Seine Fülle tief erschauest 
Daß dein Geist andächtiglich Und es dann getreu und wahr 
Vor das Bild der Schönheit trete, Wie in reinen Marmor hauest. 
(2. Strophe: Siehe auf dem Titelblatte!) 
6. Zum Tagewerk?) 
C. I. Ph. Spitta. Psalter und Harfe. Leipzig 1873. Tl. II. S. 51. 
1. Gehe hin in Gottes Namens, 
Greif dein Werk mit Freuden an, 
Frühe säe deinen Samen!3) 
Was gethan ist, ist gethan.^) 
2. Sieh nicht aus nach dem Ent¬ 
fernten; 
Was dir nah liegt, mußt du thun5); 
Säen mußt du, willst du ernten6); 
Nur die fleiß'ge Hand wird ruhn.?) 
3. Müßig stehen ist gefährlich 8), 
Heilsam unverdrossner Fleiß9), 
Und es steh' dir abends ehrlich 
An der Stirn des Tages Schweiß. 10) 
4. Weißt du auch nicht, was ge¬ 
raten 
Oder was mißlingen mag^), 
Folgt doch allen guten Thaten 
Gottes Segen für dich nach. *2) 
5. Geh denn hin in Gottes Namen, 
Greif dein Werk mit Freuden an; 
Frühe säe deinen Samen, 
Was gethan ist, ist gethan.*3) 
1. Erläuterungen. 1) Gute Sprüche und Regeln für den Be¬ 
ginn und Fortgang der Tagesarbeit. 2) „Das walte Gott, der helfen 
kann! Mit Gott fang' ich die Arbeit an!" 3) Zeitig, zur rechten Zeit. 
Zögere nicht lange! 4) Was ausgerichtet und vollendet ist, das liegt nicht 
mehr als Arbeit vor den Füßen und als Sorge auf dem Herzen. Wer alle 
Aufgaben rechtzeitig erledigt, der fühlt sich immer frei, leicht und arbeits¬ 
wütig. 5) Immer zuerst thue die nächste Pflicht und vergiß nicht über 
dem Entfernten das Nahe, über dem Großen das Kleine. „Warum 
willst du weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!" 6) „Wer nicht 
arbeitet, soll auch nicht essen." „Was der Mensch säet, wird er 
ernten." 7) Nur wer fleißig und treu gearbeitet hat, wird sich auch 
der Ruhe recht freuen können. Der Müßiggänger kennt das Glück der 
Ruhe nach der Arbeit nicht. „Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen." 
8) „Müßiggang ist aller Laster Anfang." 9) „Ohne Fleiß kein Preis."
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.