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gerückt ist, und zwar nach Osten hin. Nach vierundzwanzig Stunden
ist die Entfernung schon so bedeutend, daß er fast eine Stunde später
aufgeht als der Stern, bei dem er tags zuvor gestanden hat.
Dieses allmähliche Entfernen von seinem ersten Standorte dauert
fort. Nach vierzehn Tagen sieht man ihn wieder von Westen her
dem Sterne sich nähern, und nach abermals vierzehn Tagen ist er
neuerdings in der Nähe desselben angekommen. Er hat also in der
Zeit von etwa vier Wochen den Weg um den ganzen Himmel durch
alle Sterne zurückgelegt.
Einen ähnlichen Lauf, nur in verschiedenen, weit größeren Zeit¬
räumen, beschreibt auch eine Anzahl anderer Himmelskörper. Auch
sie wandeln beständig durch die anscheinend füll stehenden Sterne, im
allgemeinen von Westen nach Osten, um das ganze Himmelsgewölbe
herum. Man hat ihnen deswegen den Namen Wandelsterne oder
Planeten gegeben, während man die am Firmament scheinbar be¬
festigten Fixsterne nennt.
Das sinnliche Auge vermag durchaus nicht zu bestimmen, in
welcher Entfernung sich die Sterne befinden. Sie erscheinen uns
darum alle gleichweit entfernt, und der halbe Himmel stellt sich uns
in der Gestalt eines ungeheuren Domgewölbes dar, an dessen innerer
Wölbung die Sterne befestigt sind. Dabei ist indessen zu bemerken,
daß infolge einer optischen Täuschung das Himmelsgewölbe nicht
genau halbkugelig, sondern etwas flachgedrückt erscheint. Vermöge
dieser Täuschung erblicken wir auch die Sonne und den Mond, wenn
sie in der Nähe des Horizonts stehen, viel größer, als wenn sie eine
gewisse Höhe erreicht haben, und zwei Sterne, deren Entfernung wir
uns genau gemerkt, erscheinen wie auseinandergezerrt, sobald sie sich
dem Horizonte nähern. C. Schwerer.
167. Das Größte.
\. „Die Sterne sind so groß, sind Welten ohne Zahl!
wie klein der Mensch davor trotz seines Geistes Strahl!"
2. Der Menschengeist ermißt der Sterne Harmonie;
und wer sie überschaut, muß größer sein als sie.
2. „Und ist der Geist so groß, daß Welten er umspannt,
warum doch läßt das Herz so schwer von kleinem Tand?"
4. Gin Herz, das seinem Tand aus Güte sich entreißt —
so hell erglänzt kein Stern, so groß ersteht kein Geist!
Hieronymus Lorm.