Full text: Die Welt im Spiegel der Nationalliteratur ([5], [Schülerbd.])

I 
— 335 — 
4. Es kann Räume beleuchten, die von dem Orte, wo es erzeugt 
Kird, sehr entfernt liegen. 
5. Es vermindert die Gefahren von Unglücksfällen; eine Feuers¬ 
gefahr kann durch elektrisches Licht weniger leicht entstehen, als bei 
Petroleum- und Gasbeleuchtung. 
Zur Herstellung einer elektrischen Beleuchtung gehören drei Stücke: 
ein Apparat zur Erzeugung der Elektrizität, 2. eine Leitung der¬ 
selben bis zu dem Orte, wo das Licht gebraucht wird, und 3. eine 
geeignete Vorrichtung, um aus der Kraft der Elektrizität in erforder¬ 
licher Weise Licht zu erzeugen und zu erhalten. 
Besondere Aufmerksamkeit wenden die Erfinder dem Apparate 
zu, der das elektrische Licht ausströmen läßt. Man unterscheidet 
gegenwärtig Bogenlichtlampen und Glühlichtlampen. Die ersteren 
Zeugen ein bläulich-weißes, dem Mondscheine ähnliches Licht. Sie 
und so eingerichtet, daß zwei einander gegenüberstehende Kohlen- 
uabchen an ihren Spitzen zum Glühen und Leuchten gebracht werden. 
Eine derartige Lampe mit einer Leuchtkraft von 10 Gasflammen 
(eine solche wiederum zu 15—16 Lichtstärken angenommen) eignet 
sich nicht für kleine Räume, selbst dann nicht, wenn man durch eine 
flocke von Milchglas die starke, blendende Flamme zu dämpfen ver¬ 
sucht. Für Kriegs- und Marinezwecke, für Leuchttürme, große Plätze 
und Hallen, ebenso für Straßen mit starkem Verkehr, für Bahnhöfe, 
sowie für nächtliche Arbeiten im Freien ist solches Licht aber vorzüglich. 
In vielen Prachtläden großer europäischer Städte kann man 
ebenfalls Bogenlampenlicht brennen sehen. Selbst das Gasglühlicht 
ln den Nachbarläden wird dadurch weit überstrahlt. 
Von der Bogenlichtlampe unterscheidet sich wesentlich die Glüh- 
"chtlampe, die zuerst von dem Nordamerikaner Edison hergestellt 
Aurde. Diese besteht aus einem abgeschlossenen, völlig luftleeren 
^lasgefäße von der Größe und Form einer Birne. Durch die Glas- 
wandung gehen in das Innere zwei Drähte, an deren Enden ein 
?oügel aus fadendünner Kohle oder aus feinem Platindraht befestigt 
Ut. Sobald ein genügend starker elektrischer Strom durch den 
Kohlenfaden geschickt wird, wird dieser infolge des Widerstandes, den 
^ dem Durchgänge des elektrischen Stromes entgegensetzt, weißglühend 
strahlt ein weißes Licht von großer Helligkeit aus. Die Her- 
flellung der Glühlichtlampen erfordert viel Sorgfalt. Gleichmäßig 
bünne Bambusfasern werden längere Zeit in besonderen Ofen geglüht 
uud liefern so die Kohlenfäden für die Lampen. Edison behauptet, 
"aß eine solche Faser 800 Stunden zum Leuchten benutzt werden kann. 
w Da die vom Hauptleitungsdrahte abgezweigten übersponnenen 
Nebenleitungsdrähte bewegbar sind, so kann z. B. in Fabriken der 
Arbeiter die Lampen ohne Gefahr in die Hand nehmen, ihnen alle 
Möglichen Stellungen geben, kurz, sie recht bequem handhaben. 
>fj In Theatern, Konzertsälen und Hotels, ebenso auf größeren 
'^en und in verkehrsreichen Straßen großer Städte haben die 
!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.