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1. Der Wintermorgen glänzt so klar,
ein Wandrer kommt von ferne,
ihn schüttelt Frost, es starrt sein Haar,
ihm log die schöne Ferne;
nun endlich will er rasten hier,
er klopft an seines Vaters Tür.
Letzte Heimkehr.
5. Nun durch die Bergeseinsamkeit
sie wie zum Himmel steigen,
kein Glockenklang mehr reicht so weit,
sie sehn im öden Schweigen
die Länder hinter sich verblühn,
schon Sterne durch die Wipfel glühn.
2. Doch tot sind, die sonst aufgetan,
verwandelt Hof und Habe,
und fremde Leute sehn ihn an,
als käm' er aus dem Grabe;
ihn schauert tief im Herzensgrund,
ins Feld eilt er zur selben Stund'.
6. Der Führer jetzt die Fackel sacht
erhebt und schweigend schreitet,
bei ihrem Schein die stille Nacht
gleichwie ein Dom sich weitet,
wo unsichtbare Hände baun —
Den Wandrer faßt ein heimlich Graun.
3. Da sang kein Vöglein weit und
breit,
er lehnt an einem Baume,
der schöne Garten lag verschneit,
es war ihm wie im Traume;
und wie die Morgenglocke klingt,
im stillen Feld er niedersinkt.
7. Er sprach: „Was bringt der Wind
herauf
so fremden Laut getragen,
als hört' ich ferner Ströme Lauf,
dazwischen Glocken schlagen?“ —
„Das ist des Nachtgesanges Wehn,
sie loben Gott in stillen Höhn.“
4. Und als er aufsteht vom Gebet,
nicht weiß, wohin sich wenden,
ein schöner Jüngling vor ihm steht,
faßt mild ihn bei den Händen:
„Komm mit, sollst ruhn nach kurzem
Gang.“ —
Er folgt, ihn rührt der Stimme
Klang.
8. Der Wandrer drauf: „Ich kann
nicht mehr —
ist's Morgen, der so blendet?
Was leuchten dort für Länder
her?“ —
Sein Freund die Fackel wendet:
„Nun ruh zum letzten Male aus,
wenn du erwachst, sind wir zu Haus.“
2—
Geb. 7. Oltober 1794
in Dessau.
Wilhelm Müller.
Gest. 30. September 1827
in Dessau.
Alexander Msilanti auf Munkacs.
Alexander Ypsilanti saß in Munkacs' hohem Turm,
an den morschen Fenstergittern rüttelte der wilde Sturm;
schwarze Wolkenzüge flogen über Mond und Sterne hin,
und der Griechenfürst erseufzte: „Ach, daß ich gefangen bin!“
»An des Mittags Horizonte hing sein Auge unverwandt:
„Läg' ich doch in deiner Erde, mein geliebtes Vaterland!“